Helfe. . Nur eine der 33 Hagener Grundschulen besitzt bis heute keinen Offenen Ganztagsbereich: die Schule in Helfe. Rektorin Bahrt möchte das ändern.

  • Grundschule in Helfe hat Antrag auf Einrichtung eines Ganztagsbereichs gestellt
  • Lehranstalt ist bislang die einzige Grundschule in Hagen ohne OGS
  • Bislang bietet der Förderverein eine Nachmittagsbetreuung für 60 Kinder

Als Annette Bahrt im Sommer vor zwei Jahren ihre Stelle als Schulleiterin an der Grundschule Helfe antrat, wollte sie es zuerst nicht glauben: „An dieser Schule gibt es keinen Offenen Ganztag.“ Und doch ist es bis heute Realität: Die Helfer Schule ist die einzige von 33 Grundschulen in Hagen ohne OGS. „Das muss geändert werden“, hat sich die Rektorin vorgenommen.

Als die Offene Ganztagsschule Anfang des Jahrtausends in Nordrhein-Westfalen gestartet wurde und die Finanzmittel reichlich flossen, bauten nach und nach alle Hagener Grundschulen, meist in Partnerschaft mit Diakonie oder Caritas, einen Ganztagsbereich mit Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung, Förderangeboten und Arbeitsgruppen zu Themen wie Kreativität, Sport, Musik auf. Die Resonanz war von Anfang an überwältigend, zahlreiche berufstätige Eltern nutzten die Chance, ihre Kinder verlässlich betreuen zu lassen, um selbst einer Arbeit nachgehen zu können. An der Grundschule Helfe freilich fuhr der Zug der Zeit vorüber.

Förderverein organisiert Betreuung

Doch der Bedarf der Eltern war auch in Helfe groß. Deshalb sprang der Förderverein der Grundschule in die Bresche und organisierte die Nachmittagsbetreuung in Eigenregie. Bis 14 Uhr werden 60 Kinder von erfahrenen Mitarbeiterinnen wie Sylvia Kempa beaufsichtigt, umsorgt und beschirmt: „Die Kinder können hier ihre Hausaufgaben erledigen und spielen, bei gutem Wetter gehen wir natürlich mit ihnen nach draußen.“ Wie begehrt ein Platz in der Nachmittagsbetreuung ist, beweist die Tatsache, dass zeitweise schon eine Warteliste eingerichtet werden musste.

Pavillons sind marode

Auch Schulleiterin Bahrt hält große Stücke auf das Angebot des Fördervereins, möchte die Nachmittagsbetreuung jedoch künftig ausbauen und in OGS-Form an der Schule verankern. „Eine zeitgemäße Schule muss aus pädagogischen Gründen einen Offenen Ganztag haben“, sagt die Pädagogin: „Ich halte das für eine absolute Notwendigkeit.“ Einen entsprechenden Antrag bei der Stadt Hagen hat Frau Bahrt inzwischen eingereicht und hofft, dass ihrem Wunsch im Rahmen eines der aktuellen Förderprogramme entsprochen wird.

Denn um an der Helfer Grundschule einen OGS-Bereich ins Leben zu rufen, müsste kräftig investiert werden. Die beiden Pavillons, in denen die Nachmittagsbetreuung stattfindet, sind marode und müssen dringend ausgewechselt werden. „Wir benötigen sicherlich einen Neubau“, so Annette Bahrt.

Außerdem soll der Offene Ganztag die bisherige Form der Betreuung nicht ersetzen, sondern ergänzen. Schließlich besteht eine OGS-Gruppe in der Regel aus gerade einmal 25 Plätzen – selbst wenn in Helfe zwei Gruppen eingerichtet werden sollten, würde das bisherige Angebot an Betreuungsplätzen unterlaufen. „Das wäre ein Rückschritt“, sagt die Schulleiterin. Ein Fortschritt wiederum wäre es, dass durch den OGS die Betreuung bis 16 Uhr ausgedehnt werden könnte, viele Eltern in Helfe, das hat eine Umfrage ergeben, warten nur auf ein entsprechendes Angebot.

>>Hintergrund: 198 Schüler

  • Die Grundschule Helfe wird derzeit von 198 Schülern besucht. Es gibt zwei Klassen pro Jahrgang.
  • Schulleiterin an der Helfer Grundschule ist seit August 2015 Annette Bahrt.