Hagen. Die Zukunftsschmiede ist gestartet. Neben Hunderten Ideen im Themenfeld „Natur und Freizeit“ kommt das Schwierigste nun: Nachhaltigkeit.
Für die Bürger dieser Stadt gibt es seit gestern Abend zwei ausgezeichnete Nachrichten. Erstens: Die Zukunft Hagens wird nun auf einer Bühne behandelt, besprochen und geplant, auf die sie von ihrer Wichtigkeit her gehört. Und zweitens: Das Projekt Zukunftsschmiede (startete gestern Abend in der Stadthalle) ist mit derart großer Euphorie und Fahrt aufgezogen worden, dass es eigentlich unmöglich sein dürfte, dass es irgendwann wieder in der Versenkung verschwindet. Das ist gut für Bürger. Und eine enorme Verpflichtung für die Entscheidungsträger in dieser Stadt.
200 Menschen waren der Einladung von Unternehmerverein, Hagen-Agentur und Oberbürgermeister Erik O. Schulz gefolgt und waren zum Start der Zukunftsschmiede in die Stadthalle gekommen. Das dreiteilige Format begann mit dem Themenschwerpunkt „Natur und Freizeit“. Nach eröffnenden Worten von Schulz und der Unternehmervereinsvorsitzenden Angelika Schulte hatte Axel Biermann vom Ruhrtourismus einen Impuls-Vortrag gehalten (siehe Text unten), der das große Potenzial der Stadt in diesem Themenbereich herausarbeitete.
Im Anschluss wurden die Teilnehmer der Veranstaltung in drei Arbeitsgruppen aufgeteilt, um die Themenbereiche „Walderlebnisse“, „Seevergnügen“ und „Leben am Fluss“ mit Ideen zu hinterlegen und, wenn eben möglich, einen Paten zu finden, der dieser Idee künftig nachhaltig einen Rahmen verschafft und den Entwicklungsprozess anstößt.
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Bürger, Unternehmer, Vereinsmenschen, Verwaltung und Oberbürgermeister in einer Runde. Das Credo: Jede Idee muss gedacht werden, jede Idee soll es wert sein, dass sie demnächst weiter verfolgt wird. Beispiele: Ein Fluss-Café an Volme oder Ennepe mitten in der Stadt. Ein Steg der im Rahmen eines Erlebnisparks in den Hengsteysee hineinführt. Ferienhäuser an der Lenne. Die Brückenkonstruktion zwischen Theater an der Volme und Stadthalle wird zum Live-Spielort. Ein Volme-Dinner am Flussufer hinter dem Rathaus. Die Mauern entlang der Volme einreißen, den Fluss in die Augen der Menschen zurückholen. Wohnungen an den Flüssen nach Herdecker Vorbild. Direkte Radwege von der City in die Wälder. Eine Seilbahn von der Kampstraße in den Stadtgarten. Freifahrten für alle Kinder im ÖPNV zu Natur- und Geologie-Attraktionen. Ladestationen für E-Bikes. Der Baumwipfelpfad. Ein Downhill-Bike-Park. Ein Waldhotel. Ein Kletterwald. Themen-Touren wie „Geschichte am Fluss“, „Die Waldwirtschaft“ oder Kinderunterricht direkt im Fluss.
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Was das Gros der Ideen eint: Sie sind keine Luftschlösser. Entweder wurden wichtige Vorarbeiten und Untersuchungen schon gemacht (wie im Falle des Baumwipfelpfades) oder die Wünsche sind derart realistisch, dass eine Umsetzung tatsächlich binnen eines oder von zwei Jahren möglich wäre. Wie im Falle eines Steges in den Hengsteysee.
Ambitionierter Fahrplan
Erik O. Schulz gestand ein, dass die Zukunftsforen, die es vor über zehn Jahren gegeben hat, eingeschlafen waren und dem Bürger nicht das Gefühl gegeben haben, dass Nachhaltigkeit erzeugt werden konnte. „Das soll mit der Zukunftsschmiede anders sein. Jede einzelne Idee wird einer sorgfältigen Prüfung unterzogen und von uns realistisch eingeschätzt. Wir geben die Hilfestellung bei der Umsetzung oder machen uns selbst an entscheidenden Stellen stark.“
Der Fahrplan ist angesichts Hunderten guter Ideen ambitioniert. Die Ideen werden sortiert und in Reihe gebracht. Die Bürger werden über einen Newsletter stetig auf dem Laufenden über Ideen, ihre Umsetzung und den Stand des Prozesses gebracht. Immer auch in Rücksprache mit den Paten, die die Betreuung einer Idee übernommen haben. Die nächste Zukunftsschmiede findet am 28. November in der Stadthalle statt. Thema dann: „Bildung und Wirtschaft.“ 2018 geht es dann um „Kultur und Impulse“.