Hagen. Viele Kinder freuen sich auf die Einschulung, doch ein kleiner Junge aus Hagen hatte erst einmal mit Schwierigkeiten zu kämpfen: Der Sechsjährige ist Diabetiker, eine Grundschullehrerin wollte die Verantwortung für seine Betreuung nicht übernehmen. Nun kommt er in die Parallelklasse.

Dem kleinen Konstantinos Tsoraklidis (6) konnte geholfen werden. Der Erstklässler, der an Diabetes leidet, wurde in die Parallelklasse der Freien Evangelischen Schule in Haspe versetzt, nachdem sich deren Lehrerin bereit erklärt hatte, ihm beim Ablesen des Blutzuckermessgerätes zu helfen. „Ich bin sehr froh und sehr zufrieden, dass die Schule meinem Sohn so schnell geholfen hat”, sagte der Vater des Jungen, Ioannis Tsoraklidis.

Wie berichtet, hatte sich die Klassenlehrerin bei der Einschulung geweigert, Konstantinos, der in regelmäßigen Abständen seinen Blutzuckerspiegel messen muss, an die Messtermine zu erinnern und ihm bei der Auswahl seiner Pausenmahlzeit zur Seite zu stehen. Die Pädagogin wollte die Verantwortung für diese Aufgabe nicht übernehmen.

Die Lehrerin der Parallelklasse hat sich über Diabetes informiert

Schulleiter Arnfried Szymanski bemühte sich nun erfolgreich um eine Lösung. Die Lehrerin der Parallelklasse habe sich Literatur über Diabetes bei Kindern besorgt und ein Gespräch mit den Eltern geführt. Auch Vertreter des Schulträgers, des Vereins der Freien Evangelischen Schule, traten mit den Eltern in Kontakt. „Wichtig ist, dass der Junge nun schnell und frühzeitig in die neue Klasse integriert werden kann”, sagte Szymanski. „Wenn sich die Angelegenheit über einen längeren Zeitraum hingezogen hätte, wäre das womöglich zu einem Trauerspiel geworden.”

Konstantinos leidet an Diabetes mellitus I, einer angeborenen Form der Zuckerkrankheit. Er hat bereits gelernt, das Blutzuckermessgerät zu bedienen und sich im Bedarfsfall Insulin zu injizieren. Nur mit dem Ablesen der Zahlen auf dem Messegrät hapert es, da der Erstklässler noch nicht lesen kann.