Boele. . Oberbürgermeister Erik O. Schulz machte gestern auf dem Boeler Marktplatz im Rahmen seiner Sommertour durch die Stadtteile Station.

  • Oberbürgermeister macht auf Sommertour Station in Boele
  • Beim Thema Cargobeamer weiß auch Erik O. Schulz nichts Neues zu berichten
  • Doch der Verwaltungschef plaudert gern mit „seinen“ Bürgern

Wenn keiner mehr hilft, dann vielleicht der Oberbürgermeister. Das mag sich Susanne Lang gedacht haben, als sie Erik O. Schulz gestern auf dem Boeler Marktplatz, wo Hagens Verwaltungschef im Rahmen seiner Sommertour durch die Stadtteile Station machte, ansprach. Unter dem gelben OB-Sonnenschirm berichtete Frau Lang vom Chaos in der Einhausstraße, in der die Autos an manchen Tagen regelrecht feststecken: „Wegen einer Baustelle ist dort Sackgasse, und das ist auch ausgeschildert. Ein anderes Schild weist jedoch darauf hin, dass es hier zum Freibad geht.“ Dadurch irregeleitete Autofahrer führen in die Straße hinein, machten vor der Baustelle entnervt kehrt und lieferten sich, zusätzlich behindert durch parkende Fahrzeuge, wilde Hupgefechte: „Dann verstehen wir im Garten unser eigenes Wort nicht mehr.“ Bei der Verkehrsbehörde im Rathaus habe sie bereits auf die falsche Beschilderung hingewiesen – getan habe sich nichts. „Es muss doch möglich sein, das Freibad-Schild so zu drehen, dass es die Autofahrer nach rechts abbiegen lässt und ihnen so den richtigen Weg weist, Herr Schulz!“

Sich um die Anliegen der Bürger kümmern

Wenn der Oberbürgermeister jetzt zerknirscht ist über die Lethargie in seiner Verwaltung, dann lässt er sich das nicht anmerken. Trotz Hitze mit weißem Hemd und Krawatte akkurat gekleidet, verspricht Schulz der aufgebrachten Bürgerin, dass er sich um ihr Anliegen kümmern werde. Seine Assistentin Tanja Görzel notiert Anliegen und Rufnummer von Susanne Lang, dann darf der Nächste in der Reihe sein Begehren vorbringen. Er heißt Helmut Fischer und will vom OB wissen, ob die Firma Cargobeamer an ihrem Plan festhalte, im Hagener Norden eine Verladestation für Lkw-Auflieger zu bauen: „Hier kursieren ja die wildesten Spekulationen.“

Tatsächlich kann auch Schulz nicht viel mehr tun als zu spekulieren. Zwar weiß er, mit welchem Grundstücksbesitzer das Unternehmen nach dem Aus am Hengsteysee verhandelt, hat aber Vertraulichkeit zugesichert: „Daher kann ich nichts weiter sagen.“ Als Fischer jedoch nicht locker lässt und nachfragt, ob das Projekt nicht „im Hinterzimmer“ beschlossene Sache sei, strafft der OB den Rücken: „Im stillen Kämmerlein wird bei uns nichts entschieden.“

Private Anekdoten

Dass die Firma Cargobeamer aber schon seit über einem Jahr über ein neues Grundstück verhandele und seitdem nichts mehr von sich hören lässt, kommentiert Schulz mit diplomatischer Ironie: „Ich bin überrascht, wie lange man planen und nachdenken kann“, sagt er mit diplomatischer Ironie.

Sommertour führt OB heute nach Haspe

Am heutigen Donnerstag steht OB Erik O. Schulz von 11 bis 13 Uhr auf dem Wochenmarkt in Haspe (Voerder Straße/Fußgängerzone).

Im Gespräch mit „seinen“ Bürgern ist Erik O. ganz bei sich, er fühlt sich wohl, wenn er plaudern und die eine oder andere private Anekdote einstreuen kann. Mit Peter Kaufmann unterhält er sich über einen gemeinsamen Bekannten und amüsiert sich köstlich, als sein breitschultriger Gesprächspartner ihm schildert, wie er ein Müllferkel dazu „überredet“ hat, eine achtlos fortgeworfene Imbiss-Schale wieder aufzuheben. „Der Erik ist ein guter Oberbürgermeister“, sagt Kaufmann: „Einfach bürgernah. Viele Leute in dieser Stadt wüssten ja sonst gar nicht, an wen sie sich wenden können.“