Hagen. Es hat geklappt. In Hagen ist am Samstag im Westfalenbad der erste Weltrekord für das Guinnessbuch im Aquafitness aufgestellt worden.
- Hagen schafft Guinnessbuch-Rekord in Aquafitness.
- Viel mehr Teilnehmer als benötigt im Westfalenbad.
- Teilnehmer sind begeistert von Atmosphäre.
Die wichtigste Nachricht vorweg: Es hat geklappt. In Hagen ist am Samstag im Westfalenbad der erste Weltrekord für das Guinnessbuch im gemeinsamen Aquafitness aufgestellt worden. Mindestens 100 Teilnehmer über 18 Jahre hätten dafür mindestens 20 Minuten gemeinsam im Wasser trainieren müssen. Am Ende waren es bedeutend mehr und sie blieben auch länger im Wasser als gefordert. Ein Stimmungsbericht vom Weltrekord-Schauplatz am Ischeland.
Das Westfalenbad Hagen scheint als Austragungsort für den Weltrekord perfekt zu sein, bietet es doch eine große Bandbreite an Aquafitness-Kursen, wie etwa Aqua-Cycling, Aqua-Jogging oder Aqua-Walking. Und der Zulauf zu den Kursen ist hoch. „Da haben schon so viele Spaß an unseren Kursen“, sagt Bäderleiter Thomas Maag. Er ist am Samstag aber trotzdem zunächst vorsichtig, will nicht zu siegessicher wirken: „Wenn wir es nicht schaffen, haben wenigstens alle viel Spaß gehabt.“
164 Teilnehmer
Insgesamt hatten sich 180 Teilnehmer angemeldet, um den Weltrekord gemeinsam zu meistern, am Ende werden 164 tatsächlich angetreten sein. Der sportliche Ehrgeiz steht an diesem Tag nicht im Vordergrund und doch scheint es, als wolle man sich nicht geschlagen geben.
Der Countdown für die Teilnehmer im Wasser läuft – der Übungsmarathon beginnt. Fünf Kurstrainer der Aquafitnessklassen sind nicht nur als seelische Unterstützung anwesend, sondern motivieren die Sportler, indem sie die Übungen im Takt zur laufenden Musik auf einem Podest vorführen.
Janine Lachmann, die als Aushilfe aus dem im Westfalenbad beheimateten Fitnessstudio „Activ Fitness“ dabei ist , engagierte sich als Helferin für die Veranstaltung, nimmt die Teilnehmer in Empfang und sorgt für einen gesitteten Ablauf: „Wenn die hier was in die Hand nehmen, dann ist das immer richtig gut.“
In diesem Zusammenhang sprechen auch die Gesichter der Teilnehmer Bände: Die La-ola-Welle zu Beginn lässt die Sportgeister zum Leben erwachen.
Pilates- und Aerobic-Elemente
Aquafitness ist ein Training, bei dem im Wasser der ganze Körper gefordert ist. Die Sportart trainiert Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit, indem unter anderem auch Pilates- und Aerobic- Elemente in die Übungen einfließen.
Aquafitness wird meist in großen Gruppen trainiert.
Sie drücken das Wasser mit den Händen schaufelartig zurück, breiten die Arme aus und ziehen die Knie zur Brust und meistern Minute für Minute mit einem zwar angestrengten und doch zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht die Herausforderung.
Auch Familie Schleuß lässt es sich nicht nehmen, dabei zu sein. Das Mutter-Tochter Gespann, Ulla und Laura Schleuß (18), hatte die Werbung schon während anderer Trainingseinheiten im Sportbad wahrgenommen. „Wann kriegt man schon mal die Chance, bei einem Weltrekord mitzumachen“, plädierte Ulla Schleuß für die Teilnahme an der größten und längsten Aquafitness Class Indoor.
Zuschauer gucken neidisch
Als Taylor Swifts Song „Shake it off“ aus den Lautsprechern tönt, Pharell Williams unterstützend die Zeile „Because I am happy“ singt und der „Sunshine Reggae“ die Gemüter und angestrengten Muskeln entspannt, schauen selbst die Zuschauer auf der Tribüne neidisch ins kalte Wasser des 50-Meter-Beckens. Klar, dass auf diese Weise der Weltrekord geknackt werden kann. Erst nach circa 40 Minuten lassen sich die Aquafitness-Liebhaber langsam aus dem Wasser locken. Auch Hamit Ulusoy hat zum Weltrekord beigetragen: „Sport ist für mich Leidenschaft pur. Es ist wie Urlaub“, begründete er seine Teilnahme bei der Aquafitness-Class. „Abschalten vom Alltagsstress. Das ermöglicht mir der Sport.“
Obwohl er sowohl drei Mal in der Woche Krafttraining macht und auch die Aquafitness-Kurse besucht, scheintHamit Ulusoy noch immer nicht genug zu haben. Wie es sich anfühlt, mit anderen zusammen einen Weltrekord aufgestellt zu haben? „Es fühlt sich gut an. Ich hab alles richtig gemacht, daran teilzunehmen. Außerdem läuft hier alles nach dem Motto „fair-play.“