Hagen. . Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat in Hagen deutlich zugenommen, ebenso ist die Zahl der Laden- und Fahrzeugdiebstähle enorm gestiegen. Auch mehr Raubdelikte hat die Polizei im Jahr 2015 gezählt.

  • Mehr Straftaten im Jahr 2015 in Hagen gezählt.
  • Gewaltdelikte weiter auf niedrigem Niveau.
  • Bei Eigentumsdelikten hoher Ausländeranteil.
  • Mehr Straftaten im Jahr 2015 in Hagen gezählt.
  • Gewaltdelikte weiter auf niedrigem Niveau.
  • Bei Eigentumsdelikten hoher Ausländeranteil.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat in Hagen deutlich zugenommen, ebenso ist die Zahl der Laden- und Fahrzeugdiebstähle enorm gestiegen. Auch mehr Raubdelikte hat die Polizei im Jahr 2015 gezählt. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Aufklärungsquote konnte noch einmal leicht auf gut 57 Prozent gesteigert werden – trotz eines im Landesvergleich überdurchschnittlichen Anstiegs der Fallzahlen (Hagen: +6 Prozent, NRW: +1,1 Prozent).

Und: Bei Mord, Totschlag oder auch Vergewaltigungen und schweren sexuellen Nötigungen bleiben die Fallzahlen auf für Großstadtverhältnisse niedrigem Niveau. Polizeipräsident Wolfgang Sprogies sagt: „Wenn Frauen das Gefühl haben, nur mit Pfefferspray auf die Straße gehen zu können, so ist das nicht durch die objektive Sicherheitslage in Hagen zu begründen.“

Gewalt:

Der Anstieg ist markant: 551 Taten wurde unter der Überschrift Gewaltkriminalität gezählt – ein Anstieg um 12 Prozent. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub und schwere Körperverletzung gehören dazu. Insbesondere die Raubdelikte legten um mehr als 23 Prozent zu. Doch die Polizei relativiert: Wenn man die vergangenen zehn Jahre betrachte, ergebe sich ein Schnitt von 630 Gewalttaten pro Jahr. Im Jahr 2015 liege man also deutlich darunter. „Ich möchte diese Zahlen nicht schönreden, wir sollte einfach nur versuchen, sie nüchtern zu betrachten“, so Wolfgang Sprogies.

Straßenkriminalität:

Unter Straßenkriminalität werden all die Delikte noch einmal zusammengefasst, die sich im öffentlichen Raum ereignet haben – und damit ganz wesentlich das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger beeinflussen: 307 Straftaten mehr als im Jahr zuvor wurden gezählt – ein Plus von 8,8 Prozent. Aber: Damit lag Hagen wieder auf dem Niveau von 2013. Und bei schwere Delikten wie Raub und Körperverletzung gab es nur einen Anstieg von neun Taten. Was die Zahlen verhagelt, sind die Delikte rund um Kraftfahrzeuge: Ein Plus von 154 Pkw-Aufbrüche, 85 Diebstählen und 84 Sachbeschädigungen wurde registriert.

Wohnungseinbrüche:

Der Bereich Wohnungseinbrüche war zuletzt immer für Positiv-Schlagzeilen gut. Doch das hat sich gewandelt: 117 Taten mehr wurden gezählt. Ein Plus von 23,7 Prozent. Auch wenn dies immer noch unter den Höchstwerten aus den Jahren 2011 bis 2013 liegt, ist die Entwicklung für die Polizei enttäuschend, weil sei gerade hier enorme Aktivitäten in Fahndung und Prävention gesteckt hat. Organisierte Banden aus Südosteuropa werden dafür von den Ermittlern verantwortlich.

Tatverdächtigen-Herkunft:

Polizeioberrat Sascha Mader drückt es angesichts von mehr als 500 zusätzlichen Ladendiebstählen im Vergleich zum Vorjahr diplomatisch aus: „Ich denke, bei den Eigentumsdelikten kann man am deutlichsten die gesellschaftlichen Veränderungen ablesen.“ 41,3 Prozent aller Tatverdächtigen waren im Jahr 2015 Ausländer – ein Jahr zuvor lag der Anteil noch bei 32,6 Prozent. Drastischer sieht die Entwicklung bei der Eigentumskriminalität aus. Hier liegt der Anteil der ermittelten nicht-deutschen Tatverdächtigen mittlerweile bei 53,8 Prozent. Allerdings sei es völlig falsch, das Thema ausschließlich auf Flüchtlinge zu projizieren, so die Polizei. Bei den Tatverdächtigen werde die Anzahl Asylbewerber (256) schon allein von den rumänischen Tatverdächtigen übertroffen (388).