Hagen-Mitte. . In Hagen sollen, geht es nach dem Wunsch zweier Projektentwickler, in Kürze zwei Innenstadt-Hotels gebaut werden.
- Zwei Investoren möchten in Hagen City-Hotels realisieren.
- Udo Krollman will an die ehemalige Mark-E-Zentrale ein Stadthotel anbauen.
- Jürgen Sommer plant, das Bürogebäude an der Volmebrücke zu einem City-Hotel umzubauen.
In Hagen sollen, geht es nach dem Wunsch zweier Projektentwickler, zwei Innenstadt-Hotels gebaut werden. Der eine Investor – Udo Krollmann – will an die von ihm jüngst erworbene ehemalige Mark-E-Hauptverwaltung in der Körnerstraße einen Hotelkomplex anbauen. Der zweite Investor – Jürgen Sommer – plant das Bürohaus am Elbersufer 10 in ein Stadthotel umzuwandeln.
Entfernung 300 Meter Luftlinie
Für beide Projekte, die nur etwa 300 Meter Luftlinie auseinanderliegen, wurden unabhängig voneinander Bauanträge bei der Stadt eingereicht, beide Investoren sehen sich auf dem besten Wege, zeitnah eine Baugenehmigung auf dem Tisch liegen zu haben.
Udo Krollmann – gebürtiger Rheinländer, der viele Jahre in Hagen gelebt hat, 2003 jedoch seinen Hauptwohn- und Arbeitssitz nach Berlin verlegte, investiert seit einiger Zeit wieder in Immobilien in der Volmestadt. So hat er nicht nur die 8000 Quadratmeter große ehemalge Mark-E Zentrale gekauft, sondern ist auch im Besitz des Commerzbank-Komplexes, des Wohnhauses inklusive italienischem Restaurant „Vivere“ in der Dahlenkampstraße, dem Wohnhaus in der Bahnhofstraße 7 (ehenals Kneipe Feuervogel) und etlicher Imobilien mehr. „Die bisherigen Mieter Abellio, Barmer und Mark-E-Forum bleiben natürlich in der Körnerstraße beheimatet, ich beziehe in der oberen Etage Büroflächen für meine Immobilientätigkeiten hier vor Ort und übernehme den großen Konferenzsaal“, erklärt Udo Krollmann. Der geplante Neubau auf dem eigenen Grundstück (Richtung Volmepark) soll ein Drei-Sterne-Garni-Hotel im Stile eines Ibis-Hotels mit ca. 150 Betten beherbergen. „Die bislang mit der Stadt geführten Gespräche verliefen sehr positiv“, beteuert Krollmann, der das Hotel in grüner 1-A-Lage nicht selbst führen, sondern sich zu gegebener Zeit nach einem Betreiber umschauen will. Auch in puncto Parkplätze sei man mit einem Hagener Parkplatzbetreiber bereits in Kontakt.
Ideen für Innenstadt-Hotels haben bereits Tradition
Pläne für Hotelkomplexe im Volmepark haben in Hagen Tradition. So verfolgte 2007 jener Projektentwickler, der auch das Blaue Haus im Herzen der City in den Mirador-Komplex verwandelte, die Idee, zwischen Ricarda-Huch-Gymnasium und Volme-Parkhaus ein Drei- bis Vier-Sterne-Haus zu realisieren.
Gedacht war an ein 14-Millionen-Euro-Invest mit 160 Zimmern und 300 Betten. Marktanalysen zeigten damals, dass die ruhige Lage am Fluss mit direkter Nähe zu Autobahn, Innenstadt, Bahnhof, Museumsinsel und Theater Potenzial habe.
Auch die SIHK witterte die Chance, mit der direkten Nähe zum Hotel Fachkongresse in Hagen veranstalten zu können. Doch nach Protesten von Ricarda-Huch-Schülern und nur mauer Rückendeckung aus der Politik verliefen die Pläne im Sande.
2010 suchte auch die Enervie AG nach ihrem Beschluss, nach Haßley umzusiedeln, eine Nachfolgenutzung für die Konzern-Zentrale an der Körnerstraße. Die Idee: ein 120-Betten-Hotel mit Anbau in Richtung Volkspark. Die Bauvoranfrage wurde abgelehnt, da der 20 000-Quadratmeter-Park unangetastet bleiben sollte.
Lars Martin vom Hotel- und Gaststättenverband beschreibt die Anzahl an Innenstadt-Hotels (Deutsches Haus, Lex und Art Ambiente) als überschaubar. „Vergleichbare Städte sind mit City-Hotels zahlreicher ausgestattet“, so Lars Martin.
Eindeutiger Bedarf an City-Hotels
Auch Michael Ellinghaus, Geschäftsführer der Hagen-Agentur, sieht einen eindeutigen Bedarf an innenstadtnahen, funktionalen und bezahlbaren Hotels, in denen vor allem Geschäftsleute absteigen können. „Dass jetzt zeitgleich zwei Projektentwickler ähnliche Ziele verfolgen, heißt aber noch lange nicht, dass auch zwei City-Hotels realisiert werden.“
Apropos zweites Objekt: Jürgen Sommer, Projektentwickler mit Sitz in Gelsenkirchen, sucht für den vor zehn Jahren zu einem schmucken Bürohaus umgebauten Komplex an der Volmebrücke Rathausstraße, in dem sich in Teilen des Erdgeschosses ein asiatisches Restaurant befinden, einen Investor samt Betreiber. Jürgen Sommer will das Gebäude inklusive (wenn vorliegend) Baugenehmigung für ein City-Hotel verkaufen.
Sein Konzept: ein Stadthotel Garni im Drei-Sterne-Segment mit 17 Zimmern, sieben Suiten, 48 Betten und Parkplätzen in Hotelnähe. Das Restaurant soll, so seine Vorstellungen, bestehen bleiben.