Hagen.. Die Max-Reger-Musikschule steht im Visier der Politik. Ein neues Konzept sowie Alternativ-Standorte zur Dödterstraße 10 werden nun diskutiert.

Kompensation war das Schlagwort, das die gestrige Kulturausschuss-Sitzung bestimmte. In dritter Lesung ging es um die geplanten Zuschusskürzungen im Produktbereich Kultur in Höhe von 2,25 Millionen Euro.

Einigkeit herrschte unter den Mitgliedern, dass die Kulturzen­tren bei der Zehn-Prozent-Zuschusskürzung verschont bleiben sollen. In den übrigen Punkten gab’s wenig Konsens. Das Kunstquartier (bzw. zumindest das städtische Osthaus-Museum) auch dienstags zu schließen, lehnt die CDU-Fraktion ab. Zur Kompensation schlägt die CDU vor, die Max-Reger-Musikschule in eine reine Jugend-Musikschule umzuwandeln und das stattliche, privat angemietete Gebäude auf dem ­Elbersgelände aufzugeben. 170.000 Euro beträgt die Jahresmiete für die Räumlichkeiten in der Dödterstraße 10.

Erwachsenenbereich schreibt schwarze Zahlen

Jochen Becker, Fachbereichsleiter Bildung, sowie Martin Rösner, Leiter der Musikschule, sprachen sich vehement gegen die Vorschläge der CDU aus. Ihre Argumente: Gerade der Erwachsenenbereich, der etwa ein Drittel der Schüler ausmacht, schreibe schwarze Zahlen. Und die Bereitstellung von Ersatzräumen, die angemietet werden müssten, wenn der bisherige Standort aufgegeben würde, käme die Stadt vermutlich wesentlich teurer zu stehen. Becker erläuternd: „Eine leerstehende Schule müsste zum Beispiel umgebaut werden, und in bereits zu kulturellen Zwecken genutzte Räume wie das Theater Lutz oder die VHS können wir aufgrund der Lautstärke beim Musizieren als Untermieter nicht einfach einziehen.“

Die Kulturverwaltung wurde nun von den Ausschussmitgliedern beauftragt, ein Konzept für eine moderne Jugendmusikschule vorzulegen sowie alternative Gebäude (samt entstehender Kosten) zu benennen.