Hagen. Es war weder ein Flop noch ein Renner – so das Resümee des ersten internationalen Jazz-Festivals auf dem Elbers-Gelände. Die Musiker – zum Teil bekannte Größen der Jazz-Szene – bewiesen zweifelsohne Qualität und Können, doch die Besucherresonanz war (zumindest am frühen Sonntagabend) überschaubar.
Es war weder ein Flop noch ein Renner – so das Resümee des ersten internationalen Jazz-Festivals auf dem Elbers-Gelände. Die Musiker – zum Teil bekannte Größen der Jazz-Szene – bewiesen zweifelsohne Qualität und Können, doch die Besucherresonanz war (zumindest am frühen Sonntagabend) überschaubar. Zu späterer Stunde tummelten sich dann aber doch mehr Menschen auf dem Elbers-Areal – anscheinend vermischten sich Jazzfreunde und Besucher der Gastro-Betriebe.
Warum die Eröffnung des Festivals in der wenig einladenden Halle 3 stattfand und nicht etwa im weitaus gemütlicheren Theater an der Volme in der alten Kapelle verstand wohl niemand. Ein Grund könnte höchstens gewesen sein, dass die Big Band der Max-Reger-Musikschule den Auftakt musikalisch umrahmte – und natürlich eine größere Bühne benötigte. Stefan Mehl, Leiter der Big Band, unterstrich: „Schön, dass in Hagen ein solch hochkarätiges Festival stattfinden kann.“
Ein Anfang ist gemacht
Christian Isenbeck und Michael Dahm, die für das Marketing im Kultur- und Freizeitquartier Elbers zuständig sind, zogen ihre Runden über das Gelände. Eine Veranstaltung in solch großem Ausmaß zu etablieren, sei nicht leicht, „doch ein Anfang ist gemacht“, so die beiden. Auch Mit-Organisator und Jazz-Kenner Uwe Plath räumte ein, dass man für ein solches Event einen langen Atem benötige. „Im Opernhaus in Dortmund veranstalte ich seit ein paar Jahren am zweiten Weihnachtstag eine Jazz-Matinee, zu der inzwischen 1600 Besucher kommen. Da heißt es mittlerweile ,Da muss man dabei sein’. Eine Veranstaltung braucht meistens drei, vier Jahre, bis sie vom Publikum richtig angenommen und geschätzt wird.“ Stolz zeigte sich Uwe Plath darüber, dass es ihm gelungen war, echte Top-Musiker nach Hagen zu ziehen: „Jazz-Größen wie Andi Kissenbeck und Begleiter oder das Peter Beets Trio sieht man kaum auf deutschen Bühnen geschweige denn in unserer Region.“
Heimspiel für Pablo Held
Ein echtes Heimspiel hatte Pablo Held. Der gebürtige Volmestädter erzählte im Saal, dass er vor etlichen Jahren in der Hagener Musikschule das Klavierspielen erlernt habe, „allerdings nicht in diesem Gebäude hier“. Zwischen Stücken wie „Waterbabies“ und „Bernstein-Fantasie“ gestand der sympathische junge Pianist: „Eigentlich trete ich in einem Trio auf. Doch die anderen beiden Musiker hatten keine Zeit. Daher spiele ich heute solo. Das ist spannend, da ich mich hier quasi mit mir selbst unterhalten und mich allein inspirieren muss.“