Hagen. . Der Möbelriese XXXL setzt auf den Stadtort Hagen. 2017 in Eckesey und 2018 in Haßley soll investiert werden. Gespräche mit der Unternehmensspitze verliefen positiv.

  • Der Möbelriese XXXL setzt auf den Stadtort Hagen
  • 2017 in Eckesey und 2018 in Haßley soll investiert werden
  • Gespräche mit der Unternehmensspitze verliefen positiv.

Der Investitionsnebel um den Möbelriesen XXXLutz lichtet sich: Der Branchengigant mit Sitz im österreichischen Wels hat in dieser Woche in einem Gespräch mit der Hagener Bauverwaltung, an dem u.a. auch Harald Vuissa, als Mitglied der Geschäftsleitung für den Expansionsbereich verantwortlich, noch einmal ausdrücklich betont, mit einem Mitnahmemarkt sowie einem Einrichtungshaus sich in Hagen ansiedeln zu wollen.

„Sie meinen es ernst“, ließ Planungsdezernent Thomas Grothe im Anschluss keinen Zweifel, dass die Würfel gefallen seien. Ein wenig zurückhaltender äußerte sich das Unternehmen selbst: „Es waren gute Gespräche, und es wurden wesentliche Fortschritte erzielt“, bestätigte XXXL-Sprecher Julian Viering gegenüber dieser Zeitung. Es seien allerdings noch letzte interne Abstimmungsgespräche erforderlich, bevor man die anstehenden Millionen-Investitionen in Hagen offiziell bestätige.

7000 qm Mitnahmemarkt

Nach Informationen von Grothe liegt der Fokus des Unternehmens, das zurzeit 37 Dependancen mit 10.500 Mitarbeitern in Deutschland betreibt und – gemessen am 1,6-Milliarden-Umsatz – in jüngster Vergangenheit hinter Ikea zum zweitgrößten Anbieter in dieser Branche aufgestiegen ist, zunächst auf einem Mömax-Mitnahmemarkt an der Eckeseyer Straße auf dem Gelände des ehemaligen Max-Bahr-Baumarktes. Für die 7000 Quadratmeter Verkaufsfläche muss der Bebauungsplan entsprechend angepasst werden.

Verkehr auf Haßley nimmt um 30 Prozent zu

Laut Einzelhandelsgutachten gibt es am Hagener Markt Defizite im Möbelsegment.

Mit der Entstehung eines Einrichtungshauses auf der Haßleyer Insel wird sich der Verkehr in Spitzenzeiten auf 1000 Fahrzeuge pro Stunde verdoppeln. Über den gesamten Tag betrachtet erwarten die Gutachter eine Verkehrszunahme von etwa 30 Prozent.

Laut Lärmgutachten soll der Baukörper des Möbelhauses auf dem 72 000 Quadratmeter großen Grundstück den Ortsteil Haßley vom Lärm der Autobahn abschirmen.

Das wird in Haßley, wo XXXL ein klassisches Einrichtungshaus mit einer Verkaufsfläche von 34.000 Quadratmetern Fläche entstehen lässt, gar nicht mehr nötig sein, weil die Österreicher sich in den bereits 2012 so beschlossenen Bebauungsplan-Grenzen der Firma Sonneborn bewegen. Baubeginn soll Ende des Jahres 2018/Anfang 2019 sein, also gerade noch rechtzeitig, bevor nach sieben Jahren Stillstand das Baurecht ohne juristische Konsequenzen erlischt.

Politik stellt Bedingungen

Zuletzt hatte der Stadtentwicklungsausschuss der Hagener Bauverwaltung ins Stammbuch geschrieben, dass die Politik einem Möbel-Mitnahmemarkt in Eckesey nur dann zustimmen werde, wenn der Möbelriese sich parallel schriftlich dazu verpflichte, den Neubau auf Haßley auch tatsächlich fristgerecht umzusetzen. Dazu, so versichert Stadtbaurat Grothe nach dem Spitzengespräch, sei die XXXL-Geschäftsleitung bereit.

Zu Beginn des Jahres 2015 hatten die expansionsfreudigen Österreicher, die inzwischen in acht europäischen Ländern unterwegs sind und zu den größten Möbelhändlern der Welt zählen, die Sonneborn-Gruppe mit den Einrichtungshäusern in Lüdenscheid und Iserlohn sowie Möbel Zimmermann in Freudenberg übernommen. Seitdem hatte Prokurist Vuissa wiederholt betont, dass der Sonneborn-Deal für XXXL vor allem auch deshalb von Vorteil gewesen sei, weil Sonneborn bereits das Baurecht für das attraktiv am Rande der Sauerlandlinie gelegene Gewerbegebiet auf Haßley erwirkt hatte.