Meinerzhagen. Ein Lkw ist auf einer A45-Brücke ins Rutschen geraten und hat das Geländer durchschlagen. Die Folge: aufwändige Bergungsarbeiten und lange Staus.
Schneefall hat in Nordrhein-Westfalen am Freitagmorgen für Behinderungen im Straßenverkehr gesorgt. Auf einer Brücke der A45 bei Meinerzhagen durchbrach ein Lastzug das Geländer. Die Zugmaschine des Sattelschleppers stand nach Auskunft der Autobahnpolizei Dortmund auf der Fahrbahn, der Auflieger hing zum Teil über dem Abgrund.
Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, war der 38 Jahre alte Fahrer vermutlich wegen "nicht an die Witterungverhältnisse angepasster Geschwindigkeit" von der Fahrbahn abgekommen. Dabei sei sein Sattelzug eingeknickt und habe mit der Hinterachse Schutzplanken und Brückengeländer durchschlagen. Glücklicherweise sei die Zugmaschine so hängen geblieben, dass das Führerhaus noch auf der Autobahn stand.
Der 38-Jährige habe seinen Laster selbst verlassen können und sei nur leicht verletzt worden.
Autofahrer mit Decken und heißen Getränken versorgt
Die Folgen des Unfalls für den Verkehr auf A45 und B54 indes waren immens: Die Autobahn in Richtung Frankfurt und die Bundesstraße mussten für die Bergung des Sattelzuges bis zum Nachmittag gesperrt werden. Vor der Unfallstelle und auf "allen möglichen Umgehungsstraßen", so die Polizei, bildete sich ein kilometerlanger Stau. Wartende Autofahrer wurden mit Decken und heißen Getränken versorgt.
Nach der Bergung mussten noch die Leitplanken und das Brückengeländer auf einer Strecke von rund 50 Metern repariert werden, berichtet die Polizei. Erst um 14 Uhr konnte die A45 Richtung Frankfurt wieder freigegeben werden. Der Sachschaden liege bei mindestens 51.000 Euro.
Auch auf anderen Streckenabschnitten der A45 bremste der Wintereinbruch den Verkehr aus. Zwischen Hagen-Süd und Olpe gehe es auf 30 Kilometern nur im Kriechtempo voran, teilte die Polizei am Morgen gegenüber dem WDR mit.
100 Winterdienst-Fahrzeuge im Einsatz
In Teilen des Landes hatte es in der Nacht zu schneien begonnen. Zeitweise seien mehr als 100 Winterdienstfahrzeuge im Einsatz gewesen um die Autobahnen schnee- und eisfrei zu halten, teilte Straßen.NRW mit. Am Donnerstagabend sei im Märkischen Kreis ein Räumfahrzeug mit einem Auto kollidiert, beide Fahrer hätten sich leichte Verletzungen zugezogen.
Bei Aachen und in der Eifel standen auf schneebedeckten Bundesstraßen Lastwagen quer, etwa bei Monschau und Simmerath. Autos blieben in Schneeverwehungen stecken. Auch in Wuppertal, Münster und im Kreis Wesel waren die Streufahrzeuge in der Nacht im Dauereinsatz.
Auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken zwischen Köln und Aachen sowie zwischen Köln und Frankfurt fuhren die Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn mit gesenkter Höchstgeschwindigkeit. Verspätungen und Störungen habe es am Freitagmorgen zunächst aber nicht gegeben, sagte ein Bahnsprecher. (dpa/we)