Hagen. Der “Superblitzer“ auf der A45 bei Hagen erwischt vorallem die Raser im Reiseverkehr. Ein Verkehrspsychologe aus Duisburg erklärt die Hintergründe.

  • Superblitzer-Quote steigt in Urlaubszeiten
  • Verkehrspsychologe: Ferienfahrten sind Stress
  • Pendler auf A45 kennen den Hagener Blitzer

Der „Superblitzer“ auf der A45 bei Hagen löste in seinen ersten zwei Wochen täglich 944 Mal aus. Vom Start weg machte er seinem Spitznamen alle Ehre. Bis Ende des Jahres haben die Zahlen zwar nachgelassen, auffälligerweise aber nicht linear. Der Oktober und Dezember weisen höhere Zahlen als ihre Vormonate auf.

Auf dem Weg in die Ferien wird Gas gegeben

Michael Haeser, Verkehrspsychologe aus Duisburg, erklärt dies mit Herbst- und Weihnachtsferien: „Wenn sie in die Ferien fahren, sind sie im Stress, denn sie haben meist bis kurz vorher gearbeitet. Also geben sie Gas, um möglichst schnell am Urlaubsort anzukommen.“

Zahlen und Fakten zum Superblitzer auf der A45.
Zahlen und Fakten zum Superblitzer auf der A45. © Manuela Nossutta/Grafik

Die Sauerlandlinie sei für den Reiseverkehr zudem von besonderer Bedeutung: „Autobahnen sind in Ferienzeiten stärker frequentiert. Das gilt auch für die A 45 als Durchfahrtstrecke, die Nord und Süd verbindet.“

Pendler hätten sich anders als Ortsfremde mit der Zeit an den Blitzer gewöhnt. Das bestätigt auch Hagens Pressesprecher Karsten-Thilo Raab: „Der Eindruck ist subjektiv richtig, dass im Berufsverkehr weniger geblitzt wird als in der Nacht.“

Zu 80 Prozent werden Verwarngelder kassiert

Auf Nachfrage, wie sich denn die Verteilung über den Tag genau darstelle, konnte er allerdings keine Angaben machen, genauso wenig wie über die konkrete Verwarn- und Bußgeldverteilung. Es sei lediglich bekannt, dass sich 80 Prozent der Verstöße im Verwarngeld- und 20 Prozent im Bußgeldbereich bewegen.