Vorhalle. . Fernab von der Hektik der Großstadt Hagen erleben die Besucher beim Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Werdringen Romantik vor historischer Kulisse.

  • Romantik zwischen Rittern und Glühwein.
  • Tausende Besucher am Wasserschloss.
  • Schlossverein will Mark fortsetzen.

Es war eine einzigartige und besondere Atmosphäre, die Besucher des 19. Weihnachtsmarkts am Wasserschloss Werdringen am Wochenende in ihren Bann gezogen hat. Schon das Durchschreiten der Allee, die auf das Schlosstor zuführt, und der erste Blick auf das von einem warmen Lichtschein umgebene Schloss, verliehen dem Schauplatz des idyllischen Weihnachtsmarktes eine festliche und anheimelnde Atmosphäre.

„Wir kommen jedes Jahr hierher. Der Weihnachtsmarkt hier ist viel angenehmer als der in der Stadt. Die alten Gemäuer und die schöne Beleuchtung tragen einfach zu einer tollen Stimmung bei“, sagte der Hagener Franz Kleinert, der den Weihnachtsmarkt mit seiner Familie besuchte.

Dekorierte Schlossmauern

Direkt hinter dem Schlosstor wurden die Besucher vollends in den vorweihnachtlichen Bann der festlichen Schlosskulisse gezogen: Bei den mit Tannengrün, Lichterketten und Laternen dekorierten Mauern, stimmungsvoll in Szene gesetzten Schlosstürmen, einem prasselnden Lagerfeuer und dem Geruch von Glühwein waren die unweihnachtlich hohen Temperaturen der vergangenen Tage schnell vergessen. „Ich bin zum ersten Mal hier und bin total positiv überrascht. Das ist wirklich ein kleiner, süßer und romantischer Weihnachtsmarkt hier. Der ist nicht so pompös wie die größeren Märkte es oft sind“, sagte Anne Wipplinger aus Hagen.

Markt wohl nicht auf der Kippe

Zwischen der Stadt Hagen und dem Schlossverein war es zuletzt zu Unstimmigkeiten gekommen (unsere Zeitung berichtete).

Was den Weihnachtsmarkt in Werdringen angeht, können die Kunden und Aussteller aufatmen: „Wir sind im Gespräch mit der Stadt und es ist fest im Plan, dass der Weihnachtsmarkt auch im nächsten Jahr stattfindet“, so Schlossvereins-Vorsitzender Roger Kämper

Und nicht nur die besondere Kulisse des Wasserschlosses sorgte für die außergewöhnliche und gemütliche Stimmung: Auch die Mitglieder der Ritterschaft der Wolfskuhle begeisterten die Besucher stilecht mit mittelalterlicher Gewandung und traditionellen Weihnachtsliedern. Neben dem Genießen von Met und Glühwein und dem Lauschen von Weihnachtsliedern wartete auf die Besucher außerdem ein vielfältiges Angebot an kunstgewerblichen und handgemachten Einzelstücken.

Ein Markt zum Wohlfühlen

„Ich bin jetzt schon mindestens acht Jahre dabei und finde, dass man sich hier nur wohlfühlen kann“, sagte Monika Wahlers-Molitor, die mit ihrem Stand im Schlosshof und ihren märchenhaften und fantasievollen Keramik-Unikaten in eine kleine, zauberhafte Welt entführte. „Das Publikum hier hetzt nicht umher“, ergänzte sie. Vor allem die vielen Stammkunden und die Besucher aus dem Umkreis seien etwas Besonderes.

Weihnachtsmärkte 2015Das der Weihnachtsmarkt am Schloss in Vorhalle etwas Einzigartiges ist und sich bewusst vom kommerziellen Weihnachtsgeschäft distanziert, spürte man auch am Stand von Peter Zöllner: Er bot Butterspekulatius an, das er und Helferin Renate Wahle direkt vor Ort in einem kleinen Ofen backten. „Ich habe die Keksmaschine mal auf dem Speermüll gefunden, und es hat mich direkt gereizt, sie wieder in Stand zu setzen. Dann habe ich aus verschiedenen alten Backbüchern Rezepte getestet und letztendlich das finale Rezept noch etwas modifiziert. Als Mitglied des Schlossvereins bin ich dann dazu gekommen, die Spekulatius hier an einem Stand zu backen und anzubieten“, erklärte Peter Zöllner.

Auch der erste Vorsitzende des Schlossvereins, Roger Kämper, der am Wochenende als Mönch Roger von Schmerbecke die Ritterschaft der Wolfskuhle unterstützte, zeigte sich zufrieden: „Wir haben hier einen sehr familiären Weihnachtsmarkt, den man so nirgendwo sonst findet.“