Haspe. . Der Wald fasziniert die THG-Schüler. Im Hasper Forst entdecken sie ein spannendes Universum. Die Projekt-Ergebnisse präsentieren sie der Öffentlichkeit.
Der Wald fasziniert die THG-Schüler
Im Hasper Forst entdecken sie ein spannendes Universum
Die Projekt-Ergebnisse präsentieren sie der Öffentlichkeit
Dichter Nebel hängt zwischen den Bäumen, als sich acht Jugendliche ihren Weg durch die Botanik bahnen. Trotz der Kälte lauschen und lernen sie. Denn Thomas Jung kann ihnen viel erzählen über Buchen und Fichten. Der Forstwirt kennt seinen Wald wie die eigene Westentasche. Gemeinsam mit den Schülern des Theodor-Heuss-Gymnasiums begibt er sich auf einen Streifzug durch die grünen Seiten der Volmestadt.
Kaum zu glauben: Die Priorlinde, Hagens ältester Baum, ist stolze 1000 Jahre alt. In ihrem langen Leben erreichen Bäume oft eine beachtliche Größe. Doch einen großen Baum zu fällen, ist schwieriger als es aussieht, das stellen auch die Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums fest. Förster Thomas Jung präsentiert ihnen das schwere Gerät der Baumfäller. Neben einfachen Kettensägen kommen auch Fahrzeuge zum Einsatz.
Leben im abgestorbenen Baum
Die Schüler staunen nicht schlecht über die Vielzahl der Maschinen und über die extremen Sicherheitsvorkehrungen. „Es sind in der Vergangenheit schon zu viele Unfälle passiert“, erklärt Jörg Matzick, Vorsitzender des NRW-Forstvereins. Auch er begleitet die Jugendlichen bei ihrem Ausflug. „Multitalent Wald“ lautet das Motto der Projektgruppe aus dem Jahrgang 12.
Nach einer kurzen Einleitung geht es dann los. Querfeldein wandern die Schüler durch den Hasper Forst, der seit den 60er-Jahren auch für Privatpersonen zugängig ist. „Sonst dürften wir hier gar nicht stehen“, schmunzelte Lehrer Meinolf Henning. Immer wieder versperren umgekippte Bäume der Gruppe den Weg. An einem bleiben sie stehen.
„Er sieht auf den ersten Blick wie abgestorben aus,“ sagt Thomas Jung, „doch das ist er nicht. In einem umgefallenen Baum fängt das Leben erst an.“ Und tatsächlich tummeln sich zahlreiche Insekten und Käfer unter der Baumrinde. Auch für Pilze ist so ein Baumstumpf der ideale Ort. Der Wald steckt voller Leben, im Großen wie im Kleinen.
Folgen von Kyrill noch zu sehen
Wenig später weichen die hohen Baumkronen einem weniger dicht bewachsenen Landschaftsbild. „2007 war hier alles wie leer gefegt“, erklärt Jung. „Ich ging am Abend ganz normal ins Bett und am nächsten Morgen stand hier kein einziger Baum mehr.“ Orkan Kyrill hatte in kürzester Zeit das Zehnfache des jährlichen Hiebsatzes gerodet. „Das war ein harter Schlag für die Forstwirtschaft“, meint auch Jörg Matzick.
Präsentation beim Waldforum
Durch eine Bürgerinitiative konnten die leer stehenden Waldflächen schließlich wieder aufgestockt werden. Teile dieser damals gepflanzten Jungbäume müssen wohl bald dem neu entstehenden Baumwipfelpfad weichen. Auch er war an diesem Tag ein Thema. „Ich denke schon, dass man dadurch viele Menschen für den Wald begeistern kann“, sagt Schüler Danny King. „Es müssen aber viele Bäume für das Projekt gefällt werden“, entgegnet Julian Schilling. Die Meinung unter den Zwölftklässlern bleibt gespalten.
In einem Punkt sind sie sich jedoch am Ende einig: Für sie ist der Wald kein langweiliges Terrain, sondern ein Ort voller Aufgaben und Herausforderungen. „Vielleicht wähle ich später selbst einen forstwirtschaftlichen Beruf“, sagt Justin Rettke. Er und seine Projektgruppe werden ihre Ergebnisse demnächst auf dem 7. Arnsberger Waldforum präsentieren.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.