Boele. Trotz sinkender Einwohnerzahlen, sagt Architekt Erwin Sommer, werde weiterer Wohnraum in Hagen benötigt. Das klinge paradox, erhöhe aber die Anziehungskraft der Stadt.

Es ist das letzte Filetstück im Norden. Und die Liste derer, die schon ganz zart einen Fuß in die Tür gestellt haben, ist lang. Der Boeler nennt es herzlich sein „Koller Strötken“. Am Dr.-Lammert-Weg am Boeler Ring entsteht das wohl letzte größere Baugebiet, das in den nächsten Jahren in Boele und Umgebung freigegeben wird.

Die Bagger schaufelten sich zuletzt fleißig durch den Grünstreifen zwischen Lärmschutzwand des Boeler Rings und der Wohnbebauung an der Hagener Straße. Sie trugen Boden ab, der nach mehreren Baumaßnahmen im Quartier hier abgelagert wurde. Was hier passiert – ganz bürokratisch betrachtet –, ist die Umsetzung des „Bebauungsplans Ortsumgehung Boele“. Erstellt im Jahr 1981. Baulandschaffung will eben Weile haben.

14 Grundstücke im Angebot

Das Baugebiet liegt im sogenannten „Koller Strötken“, wie man in Boele sagt. 14 Grundstücke werden hier entstehen.
Das Baugebiet liegt im sogenannten „Koller Strötken“, wie man in Boele sagt. 14 Grundstücke werden hier entstehen. © WP

14 Grundstücke oder vielleicht auch ein paar mehr werden hier entstehen. Noch ist die Fläche in Besitz von Architekt Erwin Sommer, der im Zuge eines Umlegungsverfahrens hier nun die Möglichkeit hat, Interessenten attraktive Grundstücksschnitte anzubieten. Eine Umlegung dieser Art ist, einfach gesagt, im Grunde ein Grundstückstauschverfahren. Alle im Umlegungsgebiet gelegenen Grundstücke werden rechnerisch zur Umlegungsmasse vereinigt, somit hat jeder Grundstückseigentümer einen prozentualen Anteil an dieser Masse. Daraus werden den beteiligten Eigentümern, entsprechend ihrem Anteil, Grundstücke zugeteilt.

Architekt Sommer ist nach Abschluss des Verfahrens durch Käufe nun Besitzer der Grundstücke, die er, nach erfolgreicher Erschließung, an Interessenten veräußern wird. Die Vermarktung soll im September beginnen. Eine Straße mit fünf Nebenstraßen wird das Gebiet durchziehen, an dessen Ende ein Wendehammer errichtet wird.

230 Euro pro Quadratmeter

Im Norden weitere 50 Grundstücke am Steinbruch

Im Norden entsteht noch das Baugebiet Vorhalle-Süd/Steinbruch. Es sollen 50 Grundstücke entstehen, die mit Einzel- und Doppelhäusern in zweigeschossiger Bauweise bebaut werden können.

Infos dazu unter www.heg-hagen.de

Nach dem neuen Wohngebiet im Frommannweg ist das gerade entstehende Baugebiet an der Boeler Ortsumgehung das letzte größere Areal zum Bauen im begehrten Norden. „Es müsste im Norden – wie auch im Rest der Stadt – mehr Bauland geschaffen werden“, sagt Sommer. Denn: Eine Stadt, die interessante Baugebiete zur Verfügung stellen könnte, schaffe auch weiteren Zuwachs von außen. Auch wenn es paradox klinge: Trotz sinkender Einwohnerzahlen sei vor diesem Hintergrund mehr Wohnraum nötig.

Der Quadratmeter Bauland im Baugebiet am Boeler Ring wird wahrscheinlich 230 Euro kosten. Die Grundstücke werden zwischen 400 und 1000 Quadratemeter groß sein.

„Ein schöner Ort in Boele, um sich den Traum vom eigenen Heim zu erfüllen“, wirbt Sommer für das Gebiet. Die Zahl der Anfragen ist schon jetzt hoch für das Baugebiet am Boeler Ring.