Hagen-Mitte. . Der Urlaubskorb macht es möglich. Er ermöglicht Hagenern einen Blick in die Technik der Rathaus-Galerie – und in Leerstände.
Hier Mode, dort Schuhe, ein wenig weiter Kosmetik. Doch zwischen den Shops sichten die Passagen-Bummler immer wieder leerstehende Ladenlokale. Auch diejenigen, die später an der Führung durch einzelne Bereiche der neuen Einkaufsmall teilnehmen. Wen wundert’s, dass die höchste Priorität beim Centermanagement der Rathaus-Galerie darin liegt, die derzeitige Vermietungsquote zu verbessern. „Ja, das ist unsere wichtigste Baustelle, und wir sind zuversichtlich, dass wir die noch freien Flächen demnächst vermieten können“, so Christoph Höptner. Eine bislang leerstehende Fläche im Erdgeschoss werde in Kürze von einem Mieter bezogen, versichert der Centermanager, der sich am Dienstag und gestrigen Mittwoch den Fragen interessierter Bürger stellt. Und einen Blick hinter die Kulissen der Einkaufspassage gewährt. Am heutigen Donnerstag findet die dritte Veranstaltung dieser Art statt.
Fünfgeschossiger Großkomplex
Im November letzten Jahres wurde die Rathaus-Galerie eröffnet. Seitdem stehen die Türen der 70 Shops im Erd- sowie im ersten Obergeschoss von montags bis samstags für Kunden offen. Doch was verbirgt sich auf den übrigen Etagen des fünfgeschossigen Komplexes? Und wie sieht die Center-Technik aus?
Wir sind beim ersten Treffen dabei. Bis die 15 Interessierten, die an der „Blick hinter die Kulissen“-Veranstaltung teilnehmen, die hochmodernen Lüftungsanlagen, Entrauchungsventilatoren und Geothermie-Anlage inspizieren dürfen, brauchen sie Geduld. Denn die Informationsrunde im Schulungsraum zieht sich beinahe zwei Stunden hin. „Was uns hier berichtet wurde, war sehr interessant, aber man will doch auch sehen, wo sich die Technik befindet und wie alles funktioniert. Schließlich haben die wenigsten Leute davon einen Plan“, resümiert Sylvia Manthey nach der theoretischen Einführung.
Doch dann geht es ja endlich hoch aufs Dach. . .
Opulent-große Brandmeldeanlage
Martin Köller, technischer Leiter, präsentiert die Frischluftkondensatoren auf dem teils begrünten Dach. Edelstahlrohrsysteme, Wärmepumpen – alles im Maxi-Format. Riesige Flächen im dritten Obergeschoss stehen leer. „Hier sollen Büroflächen entstehen“, erklärt Höptner. Aber noch sind sie nicht vermietet.
Die Sprinkleranlage hält 530.000 Liter Wasser vor, die opulente Größe der Brandmeldeanlage, die die ursprünglich für Oktober geplante Eröffnung der Einkaufsmall wegen technischer Mängel platzen ließ, beeindruckt die Gruppe besonders. Die Brandmeldeanlage besteht aus zwei Zentralen, 150 Druckknopfmeldern und 2500 Rauchmeldern; der Einkaufstempel hat 4500 Quadratmeter Fensterfläche (Kötter: „Das entspricht etwa der Größe eines Fußballfeldes“).
Auch Klaus und Angelika Leuchtmann nehmen am Rundgang teil. „Der Technikbereich ist imposant, das Angebot an Läden in der Galerie ganz okay. Was meiner Ansicht nach fehlt, ist eine gemütliche Kneipe“, so Klaus Leuchtmann. Centermanager Höptner scheint der Einwand nicht neu zu sein: „Richtig, allerdings spricht eine Kneipe Abendpublikum an. Doch die Passage schließt um 20 Uhr.“
Auch eine Kundenbefragung hat ergeben, dass das Angebot an Gastronomie und Herrenmode ausgebaut werden sollte. „Daran arbeiten wir“, versichert Höptner. Die Akzeptanz der Kunden sei groß, „wir haben uns als wichtiger Anlaufpunkt in der City etabliert“.
Der heutige Rundgang beginnt um 14 Uhr; Teilnahme kostenlos, Anmeldung unter 377- 558-0.