Hagen-Tücking. . Ein unbekannter Täter hat in einem Waldstück auf dem Tücking 65 Autoreifen entsorgt. Vier Arbeiter des Hagener Entsorgungsbetriebs (HEB) sammelten die Reifen ein.
Die Müllferkel in Hagen werden immer dreister, die Ordnungsverstöße immer schlimmer, die Umweltverschmutzung immer bedenklicher: Ein unbekannter Täter hat in einem Waldstück auf dem Tücking 65 Autoreifen entsorgt. Vier Arbeiter des Hagener Entsorgungsbetriebs (HEB) rückten gestern Morgen mit einem großen Müllauto an, um die Reifen einzusammeln und abzutransportieren.
Höchstwahrscheinlich ist der Müllfrevler klammheimlich in einer der letzten Sommernächte mit einem Lastwagen in den Wald gefahren und hat die Reifen dort abgekippt. Die Stelle liegt unweit vom Café Halle und ist mit Brennesseln bestanden. Anwohner berichten, dass hier des öfteren Sperrmüll illegal entladen wird. Dass aber auf einen Schlag 65 Reifen in der Natur entsorgt werden, ist denn doch eine neue Dimension der Umweltzerstörung. „Das ist nicht mehr normal“, so Polizeisprecher Ulrich Hanki.
Dem Täter droht ein Bußgeld über 500 Euro
Wird der Täter ermittelt, droht ihm ein Bußgeld von deutlich über 500 Euro, teilte das Hagener Umweltamt mit. Allerdings liegt in diesem Fall keine Straftat vor, nur eine Ordnungswidrigkeit. „Weil kein nachhaltiger Schaden entstanden ist“, so Hanki. Anders sehe es aus, wenn Altöl oder Chemikalien illegal entsorgt würden, dann hätten die Täter, so sie gefasst werden, mit einem Strafverfahren zu rechnen. Beim HEB geht man davon aus, dass es sich bei dem Müllsünder um einen Gewerbetreibenden handelt, zum Beispiel einen Reifenhändler. „Leider fanden sich keinerlei Hinweise auf den Verursacher“, bedauerte HEB-Sprecherin Jacqueline Jagusch. „Aber ein Privatmann wird kaum so viele Reifen horten.“
Die Entsorgung der Reifen wird aus dem Gebührenhaushalt finanziert und muss damit von allen Hagener Bürgern bezahlt werden. Altreifen seien wertlos, mit ihnen lasse sich in der Wiederverwertungskette kein Geld verdienen, so Frau Jagusch. Die HEB-Mitarbeiter brachten die Reifen zu einem Recyclinghof, wo sie zu Gummipulver, das im Straßenbau Verwendung findet, zerhäckselt werden.