Hagen. . E-Scooter-Nutzer werden von der Hagener Straßenbahn aus Sicherheitsgründen nicht in den Bussen mitgenommen, was viele Nutzer stark einschränkt. Am Donnerstag wird das Thema im Behindertenbeirat in Hagen diskutiert.

Bei diesem Thema kochen die Emotionen bei jenen Hagenern, die auf einen E-Scooter angewiesen sind, aktuell hoch. Seit Dezember 2014 werden in den Bussen der Hagener Straßenbahn Menschen mit E-Scootern nicht mehr mitgenommen. Unsere Zeitung berichtete zum Beispiel zuletzt über die körperbehinderte Hagenerin Barbara Groote, die das vor riesige Probleme stellt.

Rutsch- und Kippgefahren

Bei E-Scootern handelt es sich nicht um Elektrorollstühle, sondern um Elektro-Shopper oder Seniorenmobile. Laut Straßenbahn wurde in einem Gutachten des Dachverbands Deutscher Verkehrsunternehmen festgestellt, dass diese Gefährte erhebliche Rutsch- und Kippgefahren mit sich bringen. Andere Fahrgäste könnten erheblich verletzt werden, heißt es in der Bewertung. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hat empfohlen, diese Fahrzeuge nicht mehr zu befördern.

Auf der anderen Seite stehen nunmehr die Menschen mit Behinderung, deren Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt ist. Wer weit außerhalb der Stadt wohnt und auf einen E-Scooter angewiesen ist, hat nun keine Möglichkeit mehr, in die Innenstadt zu gelangen, um notwendige Arztbesuche zu tätigen oder um Einkäufe zu erledigen.

Manche mobilitätseingeschränkte Menschen nutzen den E-Scooter, um mit dem Bus zur Arbeit zu gelangen. Diese Menschen können nun ihren Arbeitsplatz nicht mehr erreichen.

Behindertenbeirat kümmert sich

Der Landesbehindertenbeirat hat sich bereits im Januar mit dem Thema beschäftigt und eine Resolution verabschiedet, die die weitere Beförderung von E-Scootern fordert. Es wurde allerdings auch festgehalten, dass in den Gebrauchsanweisungen von einigen E-Scootern darauf hingewiesen wird, dass eine Mitnahme in anderen Fahrzeugen nicht mit aufsitzender Person stattfinden darf.

Sitzung mit Gästen im Rathaus

Die Sitzung des Beirates für Menschen mit Behinderungen findet am Donnerstag, 5. März, um 16.30 Uhr im Sitzungsraum A.201 im Rathaus an der Volme statt.

Die Sitzung ist öffentlich, Gäste sind herzlich willkommen. Bereits ab 16 Uhr wird der Vorsitzende Meinhard Wirth im Sitzungssaal anwesend sein und für Anregungen und Fragen der interessierten Bürger ein offenes Ohr haben.

„Die Scooter sind relativ lang und haben einen relativ großen Wendekreis“, sagte Straßenbahn-Betriebsleiter Gerhard Spoden jüngst im Gespräch mit unserer Zeitung, „selbst wenn die E-Scooter nur verrutschen, ist das eine Gefahr für andere Fahrgäste.“ Ob das so ist, soll ein Gutachten des Landes bald klären.

In der Sitzung des Landesbehindertenbeirates wurde auch mitgeteilt, dass ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben wurde. Es solle untersucht werden, unter welchen Bedingungen E-Scooter in Bussen mitgenommen werden könnten.

Fachmann steht zur Verfügung

Nun wird sich der Beirat für Menschen mit Behinderungen der Stadt Hagen mit dem Thema beschäftigen. Thomas Wessinghage von der Hagener Straßenbahn wird als Fachmann zur Verfügung stehen und Fragen der Beiratsmitglieder und der Bürger beantworten. Außerdem wird sich der Verein zur Förderung behinderter Migranten aus Dortmund vorstellen.