Hagen. . Der stark angezogene Wechselkurs des Schweizer Frankens betrifft auch die HVG. Der Ertrag des Unternehmens soll jedoch nicht belastet werden.
Die massive Aufwertung des Schweizer Frankens bereitet nicht nur der Hagen-Agentur Kopfzerbrechen, sondern die überraschende Kursschwankung trifft auch die Hagener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (HVG). „Die Entwicklung wird jedoch unsere Ertragslage nicht belasten“, erwartet Geschäftsführer Christoph Köther keine größeren Verwerfungen für seine Gesellschaft.
Hintergrund ist ein Finanzgeschäft aus dem Jahr 2003. In der Ägide von Ex-Geschäftsführer Ivo Grünhagen wurde das städtische Tochterunternehmen vom Rat verpflichtet, im Rahmen eines Vorkaufsrechtes ein Mark-E-Aktienpaket vom Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) zu erwerben. Ein dafür aufgenommener Kredit über einen Betrag von 17 Millionen Schweizer Franken (die vereinbarte Zinsdecklung ist im Oktober 2013 abgelaufen) erbrachte im Vergleich zu einem Euro-Darlehen bislang eine Zinsersparnis von immerhin drei Millionen Euro.
Millionen-Verlust nur theoretisch
Müsste der Franken-Kredit unter den neuen Kursbedingungen getilgt werden, würde sich gegenüber dem letzten Bilanzstichtag ein Buchverlust von etwa 2,5 Millionen Euro einstellen. Eine Betrachtung, von der Köther nicht erwartet, dass sie sich zum Jahresende in der Bilanz widerspiegelt. „Auch die Schweiz hat ein hohes Interesse, dass sich die Situation wieder normalisiert“, erwartet Köther im Moment nicht, dass die HVG die Verluste auch in voller Höhe in den Büchern ausweisen muss.
Zudem sorgen die Kurssteigerungen bei den HVG-Fondsanlagen aktuell noch dafür, dass die Währungsverluste mehr als aufgefangen werden. Ohnehin besteht für die HVG kein Handlungsdruck, das faul gewordene Franken-Darlehen final zu tilgen: „Wir können den Kredit theoretisch so lange weiterführen wie das Unternehmen Aktien an der Enervie-Gruppe hält“, erläutert der HVG-Geschäftsführer.