Natürlich ist die Franken-Falle, in die die Hagen-Agentur dank des WFG-Nachlasses geschlittert ist, im Vergleich zur millionenschweren Derivate-Blamage lediglich als Peanuts zu bewerten, um mal im Jargon der Banker-Zunft zu bleiben. Dennoch macht der Vorgang zunächst nachdenklich und im zweiten Schritt sogar ein bisschen wütend.
Während die Kämmerei nach dem Swap-Schock mit den massiven Verlusten radikal die Notbremse zog, wurde bei der Hagen-Agentur weiter auf das Prinzip Hoffnung gesetzt. Eine Taktik, die einst das Finanzdezernat viel zu spät als Holzweg erkennen musste. Jetzt erlebt auch die Hagen-Agentur, dass die Selbstheilungskräfte des Marktes kein verlässlicher Begleiter sind. Als Bürger kann man nur hoffen, dass im aktuellen Zeitalter der Billigst-Kredite die Finanzierungsprodukte der städtischen Töchter noch einmal professionell auf ihre Sinnhaftigkeit und Risiken durchleuchtet werden.
Hagen-Agentur-Aufsichtsratschef Erik O. Schulz beschwört in diesen Tagen bei den ungezählten Neujahrsempfängen als OB immer wieder das Wir-Gefühl in dieser Stadt. Solange bei den Menschen jedoch der Eindruck vorherrscht, dass Verantwortliche Steuergeld lediglich als Finanzierungsspielgeld betrachten, bleibt es schwierig, eine solche Stimmung zu erzeugen.