Gelsenkirchen. Drei Mal spielt Taylor Swift 2024 in Gelsenkirchen. Unser Autor fragt sich: Wo bleiben die Pläne für große Aftershow-Partys und Fan-Aktionen?
Drei Taylor-Swift-Konzerte, vier EM-Spiele: Sieben Tage lang ist Gelsenkirchen nächsten Sommer im Ausnahmezustand. Während die Stadt zumindest einen Fahrplan hat, was sie mit Blick auf die EM für Aktionen umsetzen will, sind Stadtmarketing und Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Taylor Swift noch ziemlich rat- und planlos.
Richtig ist, dass die Stadt das stehenlassen will, was sie für die EM aufbaut - die Fan-Zonen bzw. Fan-Punkte an einschlägigen Plätzen der Stadt etwa.
Aber wo ist das maßgeschneiderte Taylor-Konzept?
Mindest zwei After-Show-Partys, eine nördlich, eine südlich des Kanals, beworben durch cleveren und modern Content auf TikTok und Instagram, direkte Ansprache der Fans auf jenen Plattformen, Fanprodukte an Ständen auf dem Weg zum Stadion: Man könnte und sollte sich vieles für die hunderttausenden Gäste ausdenken. Denn klar ist bereits jetzt, dass viele von ihnen nicht nur in Gelsenkirchen feiern werden, sondern auch hier schlafen werden - die Hotels sind bereits voll, Privatschlafplätze werden schon für über 1000 Euro gehandelt.
Stadt Gelsenkirchen muss aus ihren Großveranstaltungen mehr machen
Nun kann man einfach darauf hoffen, dass sich Privatleute in der Stadtgesellschaft Gedanken über solche besondere Aktionen machen. Oder man geht als Stadt selbst mit Energie nach vorne und nimmt eine koordinierende Schlüsselrolle ein, versammelt Gastronomen und Veranstalter, um etwas Großes zwischen dem 17. und 19. Juli auf die Beine zu stellen.
Kaum eine Stadt in der Größenordnung von einer Viertelmillion Einwohnern steht regelmäßig dank seiner Großveranstaltungen so im bundesweiten Rampenlicht wie Gelsenkirchen. Daraus muss man einfach mehr machen, erst recht, wenn die weltweit meistgehypte Tournee nach Gelsenkirchen kommt.
Lohnen würde sich das ganz sicher, richtig Gas zu geben – nicht nur um möglichst viel Kaufkraft an diesen drei Abenden in Gelsenkirchen zu halten, auch um bei den Menschen ein positives Bild von der Stadt zu hinterlassen. Man befindet sich bei Taylors Tour schließlich in einer Reihe mit Mega-Städten wie Madrid, Stockholm oder London. „Where the hell is Gelsenkirchen?“, wo zur Hölle liegt dieses Gelsenkirchen, fragten zig Fans, als Taylor die Tourdaten bekannt machte. Soll die Antwort darauf etwa lauten: Es ist da, wo sie die Party des Jahres verschlafen haben?