Fröndenberg. Der Floriantag der Feuerwehr Fröndenberg ist der jährliche Termin für den Rückblick und zur Verkündung vor Beförderungen oder Umbesetzungen.

Chef Jörg Sommer hatte alle ehrenamtlichen Mitglieder der Feuerwehr Fröndenberg sowie Bürgermeisterin Sabina Müller mit ihrem zuständigen Verwaltungsteam zur Floriansfeier in die Aula der Gesamtschule eingeladen. Außerdem nahmen erstmals der neue Kreisbrandmeister Martin Weber sowie der stellvertretende Kreisjugendfeuerwehrwart Patrick Schulte teil.

Bevor Jörg Sommer seinen alljährlichen Rück- und Ausblick mit Zahlen und Fakten erläuterte, begrüßte Bürgermeisterin Sabina Müller die Anwesenden. „Es erfüllt mich mit Freude vor Euch zu stehen, der Florianstag hat eine große Bedeutung für Feuerwehr und Verwaltung“, so die erste Bürgerin der Stadt. „Jetzt habe ich die Gelegenheit, meine Wertschätzung zu zeigen und Danke zu sagen im Namen der Bürgerinnen und Bürger, die sich auf euch Tag und Nacht verlassen können.“ Sie lobte die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, sprach ihre höchste Anerkennung aus.

Einsätze nicht nur in Fröndenberg

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Anschließend zog Jörg Sommer ein positives Fazit im Rückblick auf 2023, die Einsatzkräfte meisterten alle Einsätze hervorragend, die einzelnen Einheiten arbeiteten als Team vorbildlich zusammen. Alle verfügbaren Aktiven waren im Einsatz – nicht nur vor Ort in Fröndenberg, sondern auch nach Hilfeanforderung in den Nachbarkommunen. Über die eigentliche Einsatzleistung hinaus werden oftmals Kräfte mit der Sicherstellung des Grundschutzes beauftragt.

Spatenstich Feuerwehr Ost
Mit dem Spatenstich in Stentrop für das Feuerwehrgerätehaus Ost startet eines der finanziell aufwendigsten Projekte, die jemals in Fröndenberg durchgeführt wurden: die Umsetzung des Brandschutzbedarfsplans. © WP Menden | Peter Benedickt

Neben spektakulären Großeinsätzen sind Feuerwehrfrauen und -männer immer häufiger belastenden Situationen ausgesetzt, bei denen im Vorfeld kein Einblick besteht, was vorgefunden wird. Zum Beispiel bei Türöffnungen zur Rettung hilfloser Personen oder während der Unterstützung des Rettungsdienstes.

Eine zentrale Komponente des Arbeitsschutzes

Jörg Sommer: „Diese alltäglichen Einsätze sind ein Indiz für die Veränderung in der Gesellschaft. Leider stellen wir fest, dass der Druck auf die Feuerwehr zunimmt. Unsere Einsatzbilanz und die massive Steigerung der Einsatzzahlen sprechen eine deutliche Sprache.“ Stadtverwaltung und Feuerwehr begrüßten es ausdrücklich, dass 2023 in Kooperation mit den Feuerwehren Schwerte und Holzwickede ein PSU-Team gegründet werden konnte, das psychosoziale Unterstützung anbietet.

Eine Besichtigung bei der Feuerwehr Menden, Löschzug Bösperde, brachte wichtige Impulse für ein eigenes Einsatzstellen-Hygienekonzept, denn die Schwarz-Weiß-Trennung (Trennung zwischen kontaminierten und nichtkontaminierten Gegenständen und Einsatzkräften) ist eine zentrale Komponente des Arbeitsschutzes.

„Unsere Einsatzbilanz und die massive Steigerung der Einsatzzahlen sprechen eine deutliche Sprache.“

Jörg Sommer
Feuerwehrchef Fröndenberg

2023 hat die Stadt die Feuerwehr großzügig unterstützt, zum Beispiel durch Ausstattung mit Tablets und Handys, der Einführung einer ergänzenden Alarmierungssoftware sowie eines Verfahrens zur Erleichterung der Einsatzstellenverwaltung.

Besonders interessiert zeigten sich die Anwesenden am aktuellen Stand der Neu- und Umbauten der Feuerwehrgerätehäuser: In Langschede ist der Ausbau zum Interimsstandort West 1 abgeschlossen, Projektstart Neubau West ist wahrscheinlich nicht vor 2025.

Projektstart für den Neubau der Garage nicht vor Ende des Jahres

In Stentrop erfolgte der Spatenstich für Ost am 23. Februar 2024. In Ostbüren ist der Spatenstich für den Umbau und die Erweiterung Nord I mit der Löschgruppe in Abstimmung. Hier ist die Vorbereitung des Baugrundes abgeschlossen und die Tiefbauarbeiten haben begonnen. In Mitte wird die Vergabe der Standortplanung Süd an den Generalplaner frühestens Ende des Jahres möglich. Mit der Baugrund- und Schadstoffuntersuchung sind die Grundlagen bereits ermittelt.

In Frömern ist der Projektstart für den Neubau der Garage für den Zug Nord II nicht vor Ende des Jahres. Alle Maßnahmen sowie die Neuaufstellung des Brandschutzbedarfsplans erfolgen in enger Abstimmung mit der Wehrleitung und wären nicht möglich ohne die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel und die Zustimmung der politisch Verantwortlichen.

„Im schwierigen Prozess der Umstrukturierung sehen wir uns auf einem guten Weg.“

Jörg Sommer
Feuerwehrchef Fröndenberg

„Nach langen Jahren der Planung wird mit den Spatenstichen endlich die Phase der sichtbaren Veränderungen eröffnet“, freute sich Jörg Sommer. „Im schwierigen Prozess der Umstrukturierung sehen wir uns auf einem guten Weg.“

Kreisbrandmeister Martin Weber hob in seiner Ansprache das Engagement und die Bedeutung des Ehrenamtes der Feuerwehr hervor. Das perfekte Zusammenspiel bei Einsätzen ist das Ergebnis harten Trainings und ständiger Übung. Deshalb ging von ihm nicht nur ein Dank an die Kameradinnen und Kameraden für die viele Freizeit, die sie dafür einsetzen, sondern ebenso an ihre Familien, die voll und ganz hinter ihnen stehen.

Patrick Schulte und der stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwart Thorben Schneemann lobten die Jugendarbeit in Fröndenberg. Die Ruhrstadt stellte mit rund 80 Mitgliedern kreisweit die größte Nachwuchs-Gruppe. Damit ist durch das außerordentliche Engagement der Jugendwarte und Betreuer die Zukunftsfähigkeit der Feuerwehr in Fröndenberg gesichert.

Aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Kinderbrandschutzerziehung wurden Hauptbrandmeister Stephan Szidat und Unterbrandmeisterin Elke Schäckel-Blotenberg eine Urkunde für ihren freiwilligen Einsatz zum Wohle der Grundschul- und Kindergartenkinder überreicht.