Fröndenberg. Fröndenberg muss viel mehr Geld in eine neues Feuerwehrhaus investieren als zunächst gedacht. Das wird nun ein Thema für die Politik.
Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif. Und erst recht nicht ein modernisiertes und erweitertes Feuerwehrhaus. Allerdings kämpft Fröndenberg bei einem aktuellen Projekt mit deutlich steigenden Kosten. Der Rat soll diese in seiner letzten Sitzung vor der politischen Sommerpause beschließen.
Es geht um das Feuerwehrhaus in Ostbüren. Dass das längst nicht mehr zeitgemäß oder gar bereit für die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehr Fröndenberg ist, ist nicht umstritten. Und so beschloss der Rat am 30. Juni 2021, das Feuerwehrhaus auf Basis eines Entwurfes durch das Büro Horst aus Stadtlohn umzubauen und zu erweitern. Damals wurden die Kosten auf 1.592.400 Euro beziffert. Ein Batzen Geld, den die Stadt investieren wollte. Inzwischen, fast zwei Jahre später, sind die Kosten mit 2.787.500 Euro schon fast doppelt so hoch. Ein erneuter Ratsbeschluss soll diese Mega-Investition in die Feuerwehr ermöglichen.
Stadtrat tagt öffentlich
Der Fröndenberger Stadtrat kommt am Mittwoch, 21. Juni, zu seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause zusammen. Beginn ist um 17 Uhr in der Kulturschmiede.
Die Sitzung ist öffentlich. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem auch der Jahresabschluss 2022, der Wiederaufbau nach den Starkregenereignissen im Juli 2021, die Kreuzung Mendener Straße/Ruhrstraße und die weitere Sanierung der Gesamtschule Fröndenberg.
Dass es sich dabei nicht allein um eine einfache Kostensteigerung handeln kann, die etwa mit der Inflation zu begründen wäre, liegt auf der Hand. Und tatsächlich: Nach dem Ratsbeschluss im Jahr 2021 wurden die weiteren notwendigen Planungsleistungen ausgeschrieben und vergeben. Außerdem wurden ein Brandschutzkonzept und die Baugrunduntersuchung beauftragt. Die beauftragten Büros haben anhand der von ihnen überarbeiteten Planungen aktuelle Kostenberechnungen erstellt. Auf dieser Basis und unter der Berücksichtigung weiterer Baupreissteigerungen bis zum Baubeginn wurden verwaltungsseitig nun Baukosten in Höhe von 2.787.500 Euro ermittelt.
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Geplant ist, an die bestehenden Räumlichkeiten des Dobomil-Gebäudes ein Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen und einen Sozialtrakt anzubauen. Der bestehende Erdgeschoss-Bereich soll in Lager-, Büro und Technikräume umgewandelt werden. Der ebenfalls schon vorhandene Schulungsraum im Obergeschoss soll erhalten werden. Im Außenbereich werden 22 sogenannte Alarmparkplätze für die Feuerwehrleute eingerichtet.
Das erhöht die Kosten
Was aber macht die Kostensteigerung nun aus? Die Stadtverwaltung nennt folgende Punkte:
- Die allgemeine Baupreissteigerung betrug seit Erstellung der ersten Kostenschätzung bis zum 30. September 2022 rund 37 Prozent. Die weiteren Kostensteigerungen bis zur Fertigstellung der Baumaßnahme werden „vorsichtig“ auf 7 Prozent geschätzt.
- Mehrkosten entstehen durch Forderungen aus dem Brandschutzkonzept, insbesondere durch die Ausbildung eines Brandabschnittes zwischen dem Bestandsbau und dem Anbau. Damit verbunden ist die massive Ausführung der Stützen und Wände der Fahrzeughalle in Stahlbeton notwendig, anstatt einer reinen Stahlkonstruktion wie vorher kalkuliert.
- Bei der Baugrunduntersuchung wurden im Baufeld Altlasten (Schlacke und Asche) gefunden, die entsorgt werden müssen.
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- Ursprünglich war eine Gas-Brennwert-Heizung einkalkuliert. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen soll das Feuerwehrgerätehaus weitgehend energie-autark werden. Die Flachdachflächen sollen mit einer PV-Anlage versehen werden, die die Wärmepumpe betreibt und mittels Stromspeicher die Versorgung mit Gebrauchsstrom sicherstellt.
- Die Parkplätze mussten verlagert werden. Die vorgesehene Rampe, die die Einsatzkräfte vom Parkplatz zu den Umkleideräumen führt, darf aus Unfallschutzgründen nicht so steil ausgeführt werden, wie ursprünglich geplant. Zusätzliche Erdarbeiten werden fällig.
- Aufgrund der zusätzlichen Leistungen steigen auch die Ingenieurhonorare.
- Zwei zusätzliche Baugrunduntersuchungen wurden notwendig.