Fröndenberg. Kreidetafeln gehören bald der Geschichte an. Die Gesamtschule Fröndenberg hofft auf 22 neue Touchdisplays und 96 neue iPads.
Es dauert nur wenige Sekunden, bis die Schüler die von der Lehrerin gestellte Rechenaufgabe gelöst haben. Doch statt nun auf die Besprechung im Plenum zu warten, erscheint die Rückmeldung über das Ergebnis der Aufgabe unmittelbar direkt vor den Schülern. Auf einem Display, nicht auf einer Tafel. Was an vielen Schulen nach einer Wunschvorstellung für die Zukunft klingt, ist an der Gesamtschule in Fröndenberg längst Normalität. Nun laufen Anträge für eine Ausweitung der Digitalisierung im Unterrichtsalltag.
Die entsprechenden Anträge sind mit dem Schulausschuss besprochen, nun liegen diese dem Finanzausschuss vor. Dieser berät am kommenden Mittwoch, ob in 22 neue Touchdisplays und sechs Koffer mit jeweils 16 iPads investiert werden soll.
Kein Schuss ins Blaue
Die Anträge sind dabei kein Schuss ins Blaue, wie Schulleiter Klaus de Vries weiß. „Wir haben gute Gespräche mit der Stadt geführt, um Gelder aus dem Digitalpakt der Bundesregierung abrufen zu können.“
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Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr beschlossen, dass insgesamt fünf Milliarden Euro in die Digitalisierung von Schulen investiert werden sollen. Von eben diesen Fördergeldern möchte nun auch die Gesamtschule Fröndenberg Gebrauch machen. Damit soll der bereits vor knapp einem Jahrzehnt eingeschlagene Weg in der Ruhrstadt fortgesetzt werden.
Noch viel Geld im Topf
Mit der Verwaltungsvereinbarung „DigitalPakt Schule“ stellt die Bundesregierung allen allgemeinbildenden Schulen bis 2024 fünf Milliarden Euro zur Verfügung.
In Deutschland gibt es rund 40.000 Schulen.
Bis Januar 2020 wurden
lediglich 20 Millionen Euro der Fördergelder abgerufen.
Vorteile liegen auf der Hand
„Dass wir auch digitale Bildung betreiben müssen, ist glaube ich heute jedem klar“, sagt de Vries. Vor allem geht es ihm darum, den vernünftigen Umgang mit den mobilen Endgeräten an die Schüler weiterzutragen. Ziel der Schule ist es, dass in Zukunft nahezu jeder Klassenraum mit iPads und Touchdisplays statt Tafeln ausgestattet ist.
Die Vorteile des digitalen Lernens liegen für Schulleiter de Vries auf der Hand. Gerade für die an einer Gesamtschule sehr unterschiedlichen Niveaus der Schüler könnten die Lehrer so schneller reagieren. „So ist ein noch differenzierterer Unterricht möglich“, so de Vries. Die Lehrkräfte könnten auf die Ergebnisse der Schüler reagieren und so konkreter fordern und eben auch fördern.
18 neue Schüler aus Menden
Bei den Eltern kommt das selbstredend gut an. „Wir haben auch den Eindruck, dass das von den Eltern gewünscht ist“, sagt de Vries. Da die Gesamtschule Fröndenberg im digitalen Lernen eine Vorreiterrolle einnimmt, strömen auch immer mehr Schüler aus den Nachbarstädten an die Schule. Alleine vor dem laufenden Schuljahr kamen 18 Schüler aus Menden hinzu. Einen großen Ansturm erwartet der Schulleiter aber in Zukunft nicht.
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Komplett aus dem schulischen Alltag verschwunden ist das Schulbuch indes nicht. Und das wird es laut de Vries auch in Zukunft nicht. Trotz digitaler Stifte und Co. soll die Handschrift weiterhin ihren Platz im Unterricht haben. „Wir wollen die Technik auch nur dann benutzen, wenn es Sinn macht“, sagt de Vries. Kreidetafeln besitzen hingegen an der Gesamtschule in Fröndenberg keine Zukunft – dafür soll es dann in absehbarer Zeit die neuen Touchdisplays geben.
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