Fröndenberg. Zur Premiere räumt die Dorfgemeinschaft Ardey den Fröndenberger Heimatpreis ab. Doch ein Eckpfeiler des Projekts droht am Jahresende wegzubrechen.
Der Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey ist der erste Träger des Fröndenberger Heimatpreises. Groß war die Freude bei den Verantwortlichen nach der Bekanntgabe. Sowohl das Dorfcafé wie auch die Nachbarschaftshilfe konnten die Jury vollauf überzeugen. Kulturell, historisch und musikalisch ging es auf den weiteren Plätzen zu.
Freude riesengroß
Drei Bewerbergruppen waren zur Preisverleihung in den Golfclub Unna-Fröndenberg eingeladen. Als Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe den Bronze- wie auch den Silberrang bereits zu sich gebeten hatte, war die Überraschung natürlich nicht mehr ganz so groß, wer es den nun auf das oberste Treppchen geschafft hat. Und damit allererster Gewinner des Fröndenberger Heimatpreises wird. Dennoch war die Freude riesengroß, die drei Vertreter des Fördervereins Dorfgemeinschaft Ardey fielen sich in die Arme. „Damit haben wir nicht gerechnet“, erzählte Sibylle Fleitmann anschließend im Gespräch.
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Fleitmann ist die Koordinatorin des Dorfcafés „Buntes Sofa“ in der Neuen Mitte Ardey. Eines absoluten Erfolgsprojekts und einer der Gründe für die Auszeichnung des Vereins. „Dort gibt es die herzlichsten Torten von ganz Fröndenberg“, hatte Bürgermeister Rebbe in seiner Laudatio bemerkt. Außerdem fördere der Verein durch seine Arbeit – nicht nur im Café – den gesellschaftlichen Zusammenhalt, schaffe einen Treffpunkt für alle Generationen, bereichere das Kulturleben durch verschiedene Veranstaltungen. Angesprochene Torten werden natürlich alle selbstgemacht, neben dem Backteam gibt es ein Serviceteam.
Bundesförderung läuft aus
Nach dem Start Anfang 2017 ist das Team des Bunten Sofas – gut 40 Personen – mittlerweile gut eingespielt. Die Organisation „läuft reibungslos“, erzählt Fleitmann, bei Ausfällen findet sich schnell Ersatz. Und das Café wird gut angenommen: etwa 3500 Besucher kommen im Jahr. Gerade auch Ältere, oft alleine lebend, freuten sich über die Geselligkeit.
Bewerbungen offen
Als Sieger des Fröndenberger Heimatpreises kann der Förderverein Dorfgemeinschaft Ardey nun auch am Landeswettbewerb teilnehmen.
Für den Heimatpreis 2020 können sich alle Gruppen wieder bewerben.
Eher zufällig, aber passend, fand die Verleihung am 5. Dezember, dem internationalen „Tag des Ehrenamtes“ statt.
Ebenso an die Senioren richtet sich ein weiteres vorbildliches Projekt der Dorfgemeinschaft: die Nachbarschaftshilfe mit dem Titel „Farbenfroh“. Wer Hilfe bei kleinen Arbeiten oder Aktivitäten im Alltag braucht, meldet sich und bekommt aus einem Pool Ehrenamtlicher mit verschiedensten Fähigkeiten und Interessen den passenden Helfer vermittelt. Ob bei der Gartenarbeit, mit dem Computer oder einen Begleiter für den Spaziergang. Dieses Projekt begann nach den Sommerferien. Bislang wurden 30 Dienste vermittelt. Detlev Glasmeyer vom Förderverein Dorfgemeinschaft: „Das klingt im ersten Moment nach wenig. Aber andere – deutlich größere Städte – wo das auch läuft, waren völlig begeistert davon, wie gut es bei uns angelaufen ist.“
Unsicher ist allerdings die Zukunft. Die Nachbarschaftshilfe – die ja auch Technik und eine Datenbank braucht – wird von der Bundesregierung gefördert, was zum Jahresende ausläuft. Noch ist nicht klar, wie es weitergeht, weder auf Bundesebene noch in Ardey. Die Erfahrungen im Fröndenberger Westen würden eine Fortsetzung rechtfertigen. Vielleicht kann hier ja auch das Preisgeld von 2500 Euro eine Hilfe für die Zukunft sein. Und noch etwas möchte Fleitmann sagen: gut aufgestellt ist man in Ardey auf jeden Fall. Aber man würde natürlich auch niemanden, der sich neu mit einbringen möchte, wieder nach Hause schicken.
Knappes Rennen
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Insgesamt hatten 14 Vereine und Gruppen ihre Bewerbungen für den Heimatpreis eingereicht. „Das waren alles großartige Bewerbungen. Uns ist die Auswahl nicht leicht gefallen“, blickte Bürgermeister Rebbe auf die Arbeit der Jury, neben ihm je ein Vertreter der Ratsfraktionen, zurück. Und doch einigte man sich am Ende auf ein Ergebnis. Und dieses sah die gemeinsame Bewerbung des Heimatvereins Fröndenberg sowie des Fördervereins Kulturzentrum auf Platz zwei. Das „Tagesgeschäft“ erledigt jede der Gruppen mehr oder weniger für sich. Ebenso gibt es aber viel Austausch, gemeinsame Aktionen und Planungen für die Zukunft, etwa zur gemeinsamen Nutzung von Räumlichkeiten. Auf Platz drei schließlich landete der Spielmannszug Warmen. Gerade das Engagement zur musikalischen Förderung des Nachwuchses überzeugte die Jury. Nicht nur bei der wöchentlichen Probe, auch durch externe Musiker schult man die Fähigkeiten. Das Repertoire umfasst bei weitem nicht nur Schützenfest-Liedgut, man spielt auch beim Karnevalsumzug in Menden, Martins- oder Nikolausumzügen.
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