Gevelsberg. . Tragisches Unglück in Gevelsberg. Ein vierjähriger Junge ist von einem mit vielen Kindern besetzen Schulbus überrollt worden und starb noch an der Unfallstelle. Auch Bürgermeister Claus Jacobi und Landrat Arnim Brux eilten zum Unfallort.
Erschütternde Szenen spielten sich Montagmorgen in Gevelsberg im Kreuzungsbereich der Mittelstraße und Haßlinghauser Straße ab. Verzweifelte Familienangehörige und Freunde einer Gevelsberger Familie sahen sich hier mit dem Tod eines vierjährigen Jungen der Familie konfrontiert.
Kind starb am Unfallort
Der tragische Unfall, der zu dem Tod des kleinen Jungen führte, passierte um 7.35 Uhr. Ein Bus der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER) bog von der Mittelstraße kommend in die Haßlinghauser Straße ab. Sein Ziel war das Schulzentrum West. Dementsprechend war der Bus auch mit Kindern der Förderschule, der Hauptschule und des Gymnasiums voll besetzt. Gleichzeitig wollte die junge Mutter mit ihrem Kind den Fußgängerrüberweg in Richtung St. Engelberth Kirche überqueren.
Wie sie und ihr Junge unter den Bus geraten konnten, kann die ermittelnde Polizei noch nicht mit Gewissheit sagen. Auf jeden Fall hielt der Busfahrer sofort an, als er im Außenspiegel die beiden Fußgänger auf dem Boden liegen sah. Während die junge Mutter am Bein verletzt wurde, erlitt ihr Sohn so schwere Verletzungen, dass er bereits nach kurzer Zeit am Unfallort verstarb. Auch die sehr schnell zum Unfallort geeilten Rettungskräfte der Feuerwehr und Polizei konnten dem Kind nicht mehr helfen.
Während die Mutter in ein Krankenhaus gebracht wurde, kümmerten sich die hinzugezogen Unfallseelsorger um die verzweifelten Familienangehörigen. Auch die Pastoren Werner und Kirsch umsorgten die Betroffenen. Darüber hinaus wurde auch geschultes Personal der Feuerwehr in den Schulen des Schulzentrums West gerufen, denn viele Kinder und Jugendliche in dem Schulbus hatten die tragischen Ereignisse gesehen. Ein Schüler bekam sogar den ganzen Unfall im Detail mit.
Schüler werden umfangreich betreut
Stadtbrandmeister Rüdiger Schäfer: „Zwei unserer Kräfte und ein Pastor sind an der Schule und betreuen die Kinder.“ Nach ersten Angaben waren es sechs Kinder, die einer Betreuung bedurften. Davon waren bereits drei in die Obhut der Eltern gegeben worden. Später erhöhte sich die Zahl der zu betreuenden Zeugen an der Förderschule sogar auf acht. Offensichtlich hatten die Jungen und Mädchen erst später so richtig die Tragweite des Geschehens realisiert. „Wir sind vor Ort und alle Schüler werden umfangreich betreut“, konnte Rüdiger Schäfer aber beruhigen.
Bürgermeister Jacobi und Landrat Brux am Unfallort
Auch Bürgermeister Claus Jacobi und Landrat Arnim Brux eilten zum Ort des Geschehens. Beide zeigten sich tief betroffen. Claus Jacobi: „Das ist das Schlimmste, was in einer Stadt passieren kann.“ Ähnlich erschüttert zeigte sich auch der Landrat. Auch der Geschäftsführer der VER Thomas Schulte war früh am Unfallort eingetroffen. In Begleitung der Notfallseelsorger wurde später die Angehörigen der Familie zur weiteren Betreuung in das Evangelische Gemeindehaus an der Erlöserkirche gebacht. Hierhin eilte auch der Iman aus Hagen-Haspe, Ismail Tercanli, der für den im Urlaub befindlichen Iman von Gevelsberg einsprang, um der Familie beizustehen.
Die Hoffnung von Polizeipressesprecher Dietmar Trust, dass die Kamera am Tunnelportal zur Aufklärung der Umstände, die zu dem tragischen Unfall führten, beitragen konnte, erfüllten sich leider nicht. „Die Kamera ist normalerweise auf den Tunneleingang gerichtet. Dass sie das Unfallgeschehen aufzeichnet, ist erst nach dem Unfall durch die Überwachungszentrale ferngesteuert veranlasst worden.“ Zur Spurensicherung und Rekonstruierung des Herganges waren der Kreuzungsbereich und der Tunnel für mehrere Stunden komplett abgesperrt.