Gevelsberg. Autofahrer aufgepasst: Die Klosterholzbrücke in Gevelsberg wird ab Dienstag für Autos gesperrt. Das sind die Gründe. So ist die Umleitung.
Diese Nachricht dürfte bei einigen Autofahrerinnen und -fahrern in Gevelsberg und Umgebung schon jetzt für Anspannung sorgen. Die Klosterholzbrücke über die A1 wird ab Dienstag, 19. September, auf unbestimmte Zeit für Autos und sonstige mehrspurige Kraftfahrzeuge gesperrt. Nach Angaben der Stadt Gevelsberg genügt die Brücke „nicht mehr den Anforderungen des StVO-konformen Verkehrs bezüglich der Tragfähigkeit.“ Bedeutet: Der Verkehr wird zu schwer.
Die Autobahn GmbH möchte das Bauwerk aus diesem Grund ablasten. „Bei einer Ablastung geht es darum, das Bauwerk mit weniger Gewicht zu belasten. Dazu kann eine Gewichtsbeschränkung eingeführt werden oder das Bauwerk wird ganz für den Verkehr gesperrt“, erklärt Susanne Schlenga, Sprecherin der Autobahn GmbH das.
Im Falle der Klosterholzbrücke heißt das, dass nur noch Fußgängerinnen und Fußgänger sowie zum Beispiel Fahrräder, Motorräder und Mofas die Brücke zur Querung der A1 nutzen dürfen. Eine entsprechende Regelung muss die Stadt Gevelsberg in ihrer Funktion als Untere Verkehrsbehörde treffen.
Mangelnde Tragfähigkeit
Die Brücke verbindet die Klosterholzstraße in Gevelsberg mit dem Landringhauser Weg in Sprockhövel. Für viele ist sie damit ein wichtiger und schneller Weg nach Sprockhövel, Hattingen oder auch zum Autobahnkreuz Wuppertal Nord – vor allem für Menschen, die im Bereich Vogelviertel oder Teichstraße leben.
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Die Ablastung ist laut Stadt Gevelsberg nicht das Ergebnis einer Brückenprüfung, sondern nach einer Bestandsaufnahme anhand vorhandener Bauwerksdaten von der Autobahn GmbH festgelegt worden. Wie die Autobahn GmbH nun der Stadt Gevelsberg mitgeteilt hat, führe die mangelnde Tragfähigkeit nun leider dazu, dass die Wegeverbindung zwischen Gevelsberg und Haßlinghausen für einen Teil des Verkehrs gesperrt werden muss.
„Die Stadt Gevelsberg hat keine eigenständigen Untersuchungsbefugnisse und hat die Erkenntnislage der Autobahn GmbH somit leider hinzunehmen“, heißt es aus dem Rathaus. Bürgermeister Claus Jacobi betonte gegenüber der Redaktion aber, dass die Brücke nicht leichtfertig gesperrt werde.
Neubau für Brücke geplant
Susanne Schlenga nennt weitere Details zum Hintergrund: „Die Brücke Klosterholz ist mit einer Brückenklasse 12 schon beim Bau für nur geringe Lasten ausgelegt worden. Nicht nur Lkw auch landwirtschaftliche Fahrzeuge haben beim Gewicht zugelegt.“ Brückenklasse 12 bedeute, dass das Bauwerk mit insgesamt zwölf Tonnen belastet werden kann.
Habe ein Traktor in den 1960er Jahren noch ein Leergewicht von unter 1,3 Tonnen, könnten moderne Traktoren deutlich über 16 Tonnen wiegen, so die Sprecherin. Hinzu kämen bis zu zwei Anhänger, die jeweils für sich genommen ein ähnliches Gewicht erreichen könnten. „Weil Pkw- und Lkw-Verkehr nicht zuverlässig getrennt werden können, muss die Brücke darum auch für den Pkw-Verkehr gesperrt werden“, macht Schlenga deutlich.
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Und wie geht es weiter? „Die Autobahn Westfalen hat für die Brücke eine Sonderprüfung angesetzt, um die weiteren Möglichkeiten zu ermitteln“, erklärt Susanne Schlenga und spricht dabei einen Neubau der Brücke an. „Ob allerdings eine temporäre Öffnung der Brücke für Pkw-Verkehr bis zum Neubau möglich sein wird, ist noch unklar.“ Die Autobahn Westfalen plane zudem für die Brücke Klosterholz bereits einen Ersatzneubau.
Die Umleitung, um von Gevelsberg nach Sprockhövel zu gelangen, wird laut Stadt Gevelsberg über folgende Straßen ausgeschildert: Feverstraße, Heidestraße, Haßlinghauser Straße