Schwelm. Die ersten Geschäfte im Schwelm-Center werden nach dem Brand wieder öffnen. Und: Die Polizei hat eine spannende Entdeckung gemacht.
Maik Disch meldet sich aus dem Auto, um die frohe Kunde für Schwelm zu überbringen: „Wir werden die Türen des Schwelm-Centers am Donnerstag wieder öffnen“, sagt der Prokurist der Maximilian Kehl GmbH, der das Einkaufszentrum an der Untermauerstraße gehört. Derweil hat die Polizei zahlreiche Hinweise zum Tattag erhalten und festgestellt, dass das Feuer in exakt demselben Bereich ausgebrochen ist, wie beim ersten Brand im vergangenen Jahr.
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„Die Zahl der Verletzten ist zudem auf sechs gestiegen“, sagt Isabell Kircher, Pressesprecherin der Kreispolizei-Behörde, im Gespräch mit der Redaktion. Es sei nicht außergewöhnlich bei Rauchgasintoxikationen, dass Betroffene erst später deutlichere Symptome verspüren. Am vergangenen Freitag, 5. Mai, waren zunächst drei Tedi-Angestellte medizinisch betreut worden, die allerdings doch nicht ins Krankenhaus wollten, dies später aber nachholten.
Brandexperte hat Untersuchung abgeschlossen
Mittlerweile hat auch der Brandexperte der Kriminalpolizei seine Untersuchung abgeschlossen und hat festgestellt: Das Feuer ist im Wollregal des Tedi ausgebrochen. „Das ist exakt derselbe Bereich, wie beim vergangenen Brand“, sagt Isabell Kircher. Deutet das auf denselben Täter beziehungsweise dieselbe Täterin hin? „Das kann sein, aber seinerzeit ist durchaus öffentlich bekannt gewesen, wo das Feuer ausgebrochen war“, sagt Isabell Kircher. Heißt: Ebenso kann es sich um einen Nachahmer oder eine Nachahmerin handeln.
Parallel dazu ist die Kripo derzeit voll und ganz damit ausgelastet, die zahlreichen Hinweise zu sortieren und ihnen nachzugehen, die sie seit Wochenbeginn erreichen. Da hatte die Behörde die Leute, die zu der Zeit, als der Brand im Einkaufszentrum ausgebrochen war, dort befanden, dazu aufgerufen, sich zu melden. „Es sind zahlreiche Hinweise zum Tattag eingegangen, wir werden diese nun sichten und auswerten“, sagt Isabell Kircher. Im Schwelm-Center waren – wie an einem Freitagnachmittag üblich – zahlreiche Menschen, als plötzlich der Feuer-Alarm schrillte.
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Ansonsten haben Feuer und Löschwasser zum Glück keine weiteren Verletzten, dafür aber enorme Personenschäden produziert. „Unser Versicherer hat eine Spezialfirma beauftragt, die Feuer- und Wasserschäden beseitigt. Die Polizei lag mit ihrer Schätzung zum Schaden schon sehr gut“, sagt Maik Disch. Die Behörde hatte inklusive der zerstörten Waren im Tedi und im Netto-Markt, der sich direkt darunter befand, den Schaden auf etwa 1,5 bis zwei Millionen Euro beziffert. „Das ist etwas höher als beim letzten Brand, weil ein Sprinkler mehr ausgelöst hat und die Feuerwehr mehr Löschwasser benötigte“, sagt der Prokurist des Center-Betreibers.
So sieht es bei Netto und Tedi aus
Die Reparaturen sind nun so weit vorangeschritten, dass das Center die Freigabe der Baurechtsbehörde erhalten hat, ab Donnerstag, 11. Mai, wieder zu öffnen. „Wie die einzelnen Mieter dann öffnen ist mir nicht bekannt, ich gehe aber davon aus, dass alle Bestreben haben, den Betrieb schnell wieder ans Laufen zu bekommen“, sagt Maik Disch. Das wird allerdings weder für den Tedi noch für den Netto am Donnerstag möglich sein. Die Aufräumarbeiten laufen zwar auf Hochtouren, doch im Netto, wo ausschließlich das Wasser Schäden angerichtet hat, müssen zum Beispiel auch zahlreiche Waren ausgetauscht werden. Hier liegt die Prognose für die Öffnung aktuell bei Montag, 15. Mai.
Da wird der Tedi mutmaßlich noch einige Wochen geschlossen bleiben, wenn sich die Arbeiten genauso aufwendig gestalten wie im vergangenen Jahr, als der Laden drei Monate nach dem Feuer geschlossen blieb.
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