Gevelsberg. Besucherrekorde wurden nicht geknackt. Darum gehört dieser Boulevard Gevelsberg trotzdem zu den erfolgreichsten. Viele Infos und Fotos.
Am Freitag- und am Samstagabend drängten sich die Menschen nur so vor den beiden Bühnen, die Stimmung auf dem Boulevard Gevelsberg war ausgelassen und die Feier ging in den angrenzenden Kneipen weiter. Samstag nutzten vor allem Familien die vielen Angebote in der Innenstadt. Und dann kam der Starkregen am Sonntag und verhagelte das Stadtfest zwischenzeitlich. Warum Pro-City-Chef Andreas Niehues dennoch zufrieden ist? „Weil trotzdem viele in Gevelsberg unterwegs waren und auf die Straßen strömten“, wenn sich der Regen zwischendurch mal wieder verabschiedete.
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„Ich will nichts schönreden“, sagt Pro-City-Chef Andreas Niehues. „Natürlich waren nicht so viele Besucherinnen und Besucher da, wie erwartet.“ Aber, es seien mehr gewesen, als man es bei dem Wetter hätte vermuten konnte. Das zeige, die Menschen wollten auf das Stadtfest, wollten mitfeiern. Auch an den beiden Konzertabenden kamen die Besucher, nachdem der Regen vorbei war. Die Bands und DJs heizten den Gevelsbergerinnen und Gevelsbergern ordentlich ein. „Das war an beiden Abenden eine richtig tolle Partymeile“, sagt der Vorsitzende des Wirtevereins Ralf Hedtmann. Die Entscheidung, die Bühne am Timpen nach unten zu ziehen, sei genau richtig gewesen. „Das war super und von den Gastronomen schon länger gewünscht.“
Neue Partymeile besonders beliebt
Eine belebte Mittelstraße war auch am Samstagmittag zu erleben. „Es war an diesem Tag voll in der Innenstadt“, freut sich Andreas Niehues. Die Idee, auf noch mehr Kinderangebote zu setzen, die Wünsche der kleinen Besucher mehr in den Blick zu nehmen, sei angekommen. Der Kinderspielplatz an der Neustraße, der Klangspielparcours, die Rallye der Stillpavillon. „Dieses Konzept werden wir weiter führen“, versichert Niehues.
„Auch am Sonntag hat sich die Stadt sehr früh gefüllt, noch vor Öffnung der Geschäfte“, sagt Citymanagerin Lena Becker. Sogar nach den sintflutartigen Regenfällen seien die Menschen wieder herausgekommen, statt nach Hause zu verschwinden oder ganz dort zu bleiben. „Das mit dem Regen war bitter“, sagt Lena Becker, doch sie hätte nicht damit gerechnet, dass es danach so lebhaft weiter ging. Wenn auch nicht für alle. Das durchnässte Krümelmonster reiste ab, bei Takko kam es zu einem Wassereinbruch und einem Feuerwehreinsatz, und einige Händler bauten ihre Pavillons ab. Doch die meisten sind geblieben.
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Was für Ärger bei manch einem Besucher sorgte, waren die Preise für die Toilettennutzung. Einen Euro kostete es, einen der Toilettenwagen zu besuchen. Im vergangenen Jahr wurden 50 Cent dafür genommen. „Wir geben nicht die Preise vor, sondern die Toilettenbetreiber“, erklärt Lena Becker. Sie versteht den Ärger, hat aber auch Verständnis für die Erhöhung. Die Kosten seien in vielen Bereichen massiv gestiegen, das müsse aufgefangen werden. Außerdem möchten die Gäste eine saubere Toilette, also könne man diese nicht kostenlos und unbewirtschaftet zur Verfügung stellen.
Abendmarkt und Erlebnishandel
Grenzenlose Zufriedenheit herrschte auch nicht bei den Händlern. Ein sonniger Sonntag hätte mehr Kundinnen und Kunden auf die Mittelstraße gelockt. Pro-City-Chef Andreas Niehues betont aber, wie wichtig solche Veranstaltungen seien, um sich zu präsentieren. Das zeige sich nicht immer sofort am Umsatz während des verkaufsoffenen Sonntags, sondern dann, wenn die Menschen später wieder kommen, weil sie das eine oder andere Geschäft entdeckt haben.
Was aus Sicht des Vorsitzenden von Pro City in der Innenstadt fehlt? Ein Unverpackt-Laden und ein gut aufgestellter Laden für Haushaltswaren. Was sich die Gevelsbergerinnen und Gevelsberger wünschen, wird derzeit im Rahmen einer Befragung ermittelt, die Ergebnisse sollen in das neue Branchen- und Flächenkonzept für die Innenstadt einfließen.
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Und auch eine wichtige Rolle in den kommenden Wochen spielen. Dann geht es in die Umsetzung des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“. Dabei werden innovative und zukunftsfähige Ansiedlungen in der Innenstadt gefördert. Ladenlokale können so zu vergünstigten Konditionen vergeben werden, mehr als 200.000 Euro stehen der Stadt in den kommenden zwei Jahren zur Verfügung. „Gespräche mit Interessenten und auch Hauseigentümern laufen“, erklärt Citymanagerin Lena Becker auf Nachfrage. Ein Mietvertrag sei aber noch noch nicht geschlossen worden.
Die nächste große Veranstaltung in der Gevelsberger Innenstadt, neben der Kirmes Ende Juni, ist der Abendmarkt am letzten Freitag im August. Etwa zwei Wochen später, nämlich am Sonntag, 10. September, findet der Erlebnishandel statt, der dritte von vier verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr. Auch dann sollen die Familien wieder mehr in den Fokus rücken.
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„Man hat immer zu viel die Erwachsenensicht“, sagt Niehues. Es lohnt, auch andere Perspektive einzunehmen, nämlich die der Kinder. Das hat der Boulevard gezeigt. Und das wird auch in Zukunft so bleiben, so wie es schon beim Martinsmarkt sei, betont Andreas Niehues.