Schwelm. Der Brand im Schwelm-Center hat nach Angaben der Polizei Schaden in Millionenhöhe verursacht. Drei Personen wurden ins Krankenhaus gebracht.
Dramatische Szenen hatten sich am Freitagnachmittag im Schwelm-Center abgespielt. Die Feuerwehr bekämpfte mit 60 Leuten einen Brand in dem Einkaufszentrum. Die Ursache ist zwar noch nicht geklärt, aber schon während des laufenden Einsatzes erhärtete sich ein Verdacht zunehmend: Erneut hat wohl ein Brandstifter oder eine Brandstifterin ein Feuer in der Tedi-Filiale gelegt.
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Es war kurz nach 15 Uhr, als plötzlich die Sprinkleranlage in dem Einkaufszentrum im Herzen der Stadt auslöste, das zu diesem Zeitpunkt – wie an einem Freitagnachmittag üblich – mit vielen Menschen gefüllt war. Umgehend begann die Evakuierung des Gebäudes. Kunden und Angestellte verließen auf schnellstem Weg die Immobilie. Da zog aus der Tedi-Filiale im Obergeschoss bereits dichter, schwarzer Rauch durch das Gebäude.
Hilfe aus den Nachbarstädten
Die Feuerwehr Schwelm war binnen kürzester Zeit am Einsatzort. Wegen der Größe der Immobilie und der unklaren Lage kamen die Feuerwehren aus Ennepetal mit einer Drehleiter und aus Gevelsberg mit einem Löschfahrzeug zur Hilfe, auch die Kreisfeuerwehrzentrale schickte Verstärkung für die Atemschutzgeräteträger. „Wir sind mit insgesamt fünf Trupps unter schwerem Atemschutz in das Gebäude gegangen“, sagte Oliver Dag, stellvertretender Leiter der Schwelmer Feuerwehr.
Parallel dazu sperrten die Einsatzkräfte den Bereich um das Einkaufszentrum weiträumig ab, die Angestellten der Läden im Schwelm-Center und zahlreiche Schaulustige sahen sich das Treiben aus sicherer Entfernung an.
Im Innern hatten die Feuerwehrleute den Brandherd schnell lokalisiert: In der hinteren Ecke von Tedi, wo sich die Schreibwaren befinden, war das Feuer ausgebrochen – zumindest war dort der erste Rauchmelder angesprungen. Vor allem der dichte Rauch und die Rußbildung zogen das Gebäude in Mitleidenschaft.
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Als die Feuerwehr die Fenster in Richtung Gerichtsstraße oberhalb der Laderampe öffnete, quoll dichter, schwarzer Rauch hervor. Dass dies eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, lag daran, dass Tedi und auch die Woolworth-Filiale auf der selben Etage vor den Fensterfronten Regale aufgebaut haben, die die Einsatzkräfte erst einmal beseitigen mussten.
Verdacht auf Rauchgasvergiftung
Derweil befanden sich drei Angestellte von Tedi bei den Rettungssanitätern und dem Notarzt. Diese drei wurden im späteren Verlauf des Einsatzes zur weiteren Behandlung einer Klinik zugeführt.
Die Feuerwehr Schwelm war mit allen Löschzügen und dem Einsatzführungsdienst vor Ort. Inklusive der Kräfte aus Ennepetal und Gevelsberg sowie der Kreisfeuerwehrzentrale waren Feuerwehr und Rettungsdienst mit insgesamt etwa 60 Einsatzkräften und 20 Fahrzeugen. Der Einsatz war gegen 19.30 Uhr beendet, nach der aufwendigen Entrauchung des Gebäudes wurde die Einsatzstelle einem Haustechniker und der Polizei übergeben.
Etwa gegen 16.45 Uhr durften die Mitarbeiter bereits kurz wieder ins Gebäude, um ihre eigenen Dinge zu holen, aber vor allem die Kassen zu sichern, die sich noch im Gebäude befanden.
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Klar war bereits zu diesem Zeitpunkt: „Das Schwelm-Center bleibt mindestens über das Wochenende geschlossen“, wie Oliver Dag mitteilte. Das hat allein den Grund, dass das Gebäude ohne Sprinkleranlage, die nun außer Betrieb ist, gar nicht geöffnet werden dürfte. Den Schaden, den Flammen, Rauch, Ruß sowie das Wasser aus der Sprinkleranlage und den Feuerwehrschläuchen verursacht hat, beziffert die Polizei auf etwa zwei Millionen Euro.
Kripo ermittelt nun
Arbeit wartet nun auch auf die Ermittler der Polizei. Am Freitagnachmittag nahm bereits die Kriminalpolizei ihre Ermittlungen im Gebäude auf, im Anschluss an die Löscharbeiten wurde der Brandort beschlagnahmt. Ein Brandexperte wird sich die Sache ebenfalls noch ansehen. Mit Sicherheit werden die Polizisten mit geschultem Auge auch ganz genau hinschauen, ob sie Parallelen zu dem Brand entdecken können, der vor noch nicht einmal einem Jahr ebenfalls im Tedi ausgebrochen ist.
Am Mittwoch, 27. Juli, war es dort ebenfalls zu einer Brandstiftung gekommen, die zur Folge hatte, dass durch den Ruß und das Löschwasser die gesamte Filiale renoviert und neu eingerichtet werden musste. Erst im November hatte der Tedi nach dem Feuer wieder eröffnet.
Eine weitergehende Überwachung durch Kameras findet in dem Laden nach Informationen dieser Zeitung allerdings nicht statt. Die Kameras, die installiert sind, sollen vorwiegend den Kassenbereich im Blick haben, nicht allerdings jeden Winkel im Ladenlokal, so dass wohl keine Aufnahmen des Täters beziehungsweise der Täterin vorliegen.
Wann das Schwelm-Center wieder geöffnet werden kann, wird voraussichtlich frühestens am Montag entschieden.
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