Schwelm/Sprockhövel. Ein 14-Jähriger wurde von einem Linienbus angefahren. Der Fahrer fuhr weiter. Laut Polizei wurde er auf den Unfall aufmerksam gemacht.

Ein Junge aus Schwelm (14) wurde am Donnerstag in Sprockhövel von einem Linienbus angefahren, und der Busfahrer hat seine Fahrt fortgesetzt, ohne sich um den Vorfall und ums Unfallopfer zu kümmern. Die Polizei ermittelt nun wegen Unfallflucht.

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Ereignet hat sich der Unfall am Donnerstag um 13.25 Uhr am Busbahnhof am Nikolaus-Groß-Platz in Sprockhövel. Der Fahrer steuerte mit dem Linienbus gerade den Bussteig an, als der rechte Außenspiegel den Kopf des 14-Jährigen traf. Der Junge wurde dabei verletzt, zum Glück nur leicht, wie sich später herausstellen sollte. Die Polizei spricht von einer Beule.

Was auch in der Polizeimeldung stand: „Der Busfahrer verließ im Anschluss die Unfallstelle, ohne schadensregulierende Maßnahmen einzuleiten.“

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Nachgefragt bei der Kreispolizei: Die hielt sich am Freitag weitgehend bedeckt, mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen. Wie die Polizeipressestelle erklärte, sei es wohl so gewesen, dass sich zum Zeitpunkt des Unfalls viele Personen am Busbahnhof aufhielten. Von Schülergruppen, die auf ihre Busse warteten, ist die Rede.

Ob der Busfahrer selbst bemerkt hat, dass er mit dem Außenspiegel Jemanden touchierte, ist unklar. Laut Polizeisprecher sei er aber, als der Bus am Bussteig stand, auf den Vorfall, dass da was passiert sei, aufmerksam gemacht worden. „Es gab keinen verbalen Kontakt zwischen dem Jungen und den Fahrer, das kam von Jemanden anderen“, so die Polizeipressestelle. Trotz des Hinweises habe der Busfahrer die Fahrt kurz darauf fortgesetzt.

Am Unfallort wurde der Junge von der Besatzung eines herbeigerufenen Rettungswagens und von einem Notarzt medizinisch versorgt. Da es sich nur um eine leichte Verletzung handelte, musste der 14-Jährige nicht ins Krankenhaus gebracht werden, sondern konnte direkt nach Hause gebracht werden – vom eigenen Vater, der inzwischen eingetroffen war.

Den Busfahrer, einen 55-Jährigen aus Recklinghausen, konnten Polizisten kurze Zeit später an einer anderen Haltestelle antreffen und konfrontierten ihn mit den Geschehnissen. Der Fahrer habe sich zu den Vorwürfen geäußert und auch irgendwas gesehen, teilte der Polizeisprecher mit. Aber nach eigener Aussage wohl eben nicht, dass da Jemand verletzt wurde.

Weitere Nachfragen zu den Aussagen des Fahrers und zu den Umständen des Unfallherganges, bei denen vieles unklar bleibt, wurden von der Pressestelle der Polizei mit Verweis auf ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt. Nur soviel: Man gehe von einer Unfallflucht aus. Ein Strafverfahren sei eingeleitet worden.