Ennepe-Ruhr. Immer mehr Kinder erkranken im Ennepe-Ruhr-Kreis an Windpocken. Das sind die Gründe, deshalb ist Vorsicht geboten.

Während der Corona-Pandemie und den damit eingehenden Kontaktbeschränkungen, Abstands- und Hygieneregeln sowie den Kita- und Schulschließungen ist die Zahl der Windpockenfälle im Ennepe-Ruhr-Kreis laut Robert-Koch-Institut von 2020 auf 2021 um 60,5 Prozent gesunken. „Diese Entwicklung hat sich allerdings im Jahr 2022 mit den Lockerungen der Beschränkungen wieder umgekehrt. Die Zahl der Fälle lag 2022 mit 34 wieder 13,3 Prozent über den Wert von 2020 mit 30 Fällen“, so Michael Lobscheid von der Krankenkasse IKK classic.

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Man sollte diese Krankheit nicht unterschätzen, bei bis zu fünf Prozent der an Windpocken Erkrankten treten Komplikationen auf, wobei mit dem Alter die Häufigkeit von Komplikationen zunimmt. Auftreten können beispielsweise bakterielle Superinfektionen der Haut, Mittelohrentzündungen, Bronchitis oder auch Lungenentzündungen. Bei einer Erkrankung in der Schwangerschaft kann es sogar zu einer Fehlbildung des Fötus kommen, zudem sind Windpocken für Neugeborene durchaus lebensgefährlich.

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Windpocken werden meist durch Husten und Niesen übertragen, eine Ansteckung kann auch durch Flüssigkeiten aus den Bläschen des Hautausschlags erfolgen, in dem viele Viren enthalten sind. Da die Viren lange in der Luft schweben, kann die Infektion tatsächlich durch Wind über große Entfernung übertragen werden – daher ihr Namen Windpocken. Wer nicht immun ist, steckt sich in der Regel sofort an. Danach dauert es zwei bis drei Wochen, bis die Krankheit ausbricht. Die Symptome klingen in der Regel nach einer weiteren Woche wieder ab. Wer schon einmal mit der Krankheit infiziert war oder geimpft wurde, kann sich dagegen nicht anstecken.

„Darum ist es so wichtig, dass möglichst alle Kinder gegen Windpocken geimpft werden. Die Entscheidung, ob Eltern ihr Kind impfen lassen, kann ihnen natürlich niemand abnehmen. Es ist jedoch wichtig, dass sich Eltern mit diesem Thema intensiv auseinandersetzen, zum Schutz ihrer Kinder und der Dritter“, so Michael Lobscheid. Die Impfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

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