Ennepetal. Matthias Grünig aus Ennepetal ist Schulleiter und hat auf Instagram mehr als 28.000 Abonnenten. Was ihn und sein Profil so besonders macht.
Fotos aus dem Urlaub auf Kreta oder aus Holland, Bilder von Hündin Mila, Einblicke ins Familienleben oder aber Schnappschüsse vom Tanzen, direkt aus dem Büro sowie mit dem Partner: Der 53-jährige Matthias Grünig aus Ennepetal präsentiert seinen mehr als 28.000 Abonnenten auf der sozialen Plattform Instagram eine ganz bunte Mischung aus seinem Leben. Dass er einmal so erfolgreich mit seinem Profil sein würde und der Ennepetaler, der hauptberuflich als Schulleiter arbeitet, sogar von seinen Schülerinnen und Schülern angesprochen wird, ob sie nicht ein Foto mit ihm machen können – damit hätte Matthias Grünig niemals gerechnet. „Das war irgendwie alles einfach ein Zufall“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion und lacht. Doch wie kam dieser Zufall zustande?
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„Früher hatte ich wirklich gar nichts mit Social Media zu tun“, erinnert sich Matthias Grünig. Vor seinem Beruf als Schulleiter, hat er eine Ausbildung zum Tanzsporttrainer gemacht. „Damals wurde uns dann gesagt, wir sollten bei Facebook Gruppen bilden“, erzählt der Ennepetaler weiter und fügt schmunzelnd hinzu: „Aber ich war überhaupt nicht bei Facebook, ich war nirgendwo registriert.“ Im Zuge der Ausbildung hat er sich dann zunächst ein Facebook-Profil eingerichtet und kam so das erste Mal in Kontakt mit Social-Media. „Ich fand das irgendwie super spannend, so habe ich auch wieder Leute gefunden, die ich noch von früher kannte.“ Über diese Anfänge sei er dann zu Instagram gekommen.
Im Juni 2015 postete er sein erstes Foto dort. „Ich habe da einfach irgendwas gepostet“, sagt Matthias Grünig. Großartige Gedanken habe er sich über seine veröffentlichten Beiträge nicht gemacht – bis heute. „Ich gebe meistens einfach Einblicke in mein Leben.“ Und genau diese natürliche Art scheint den Menschen zu gefallen. Innerhalb kürzester Zeit stieg die Abonnenten-Anzahl in die Höhe. Allerdings, so berichtet der Ennepetaler, habe er zunächst lediglich ein oder zwei Mal im Monat etwas hochgeladen. Doch je mehr Follower dazukamen, desto mehr Input lieferte er. Heutzutage postet er in der Regel ein bis zwei Mal pro Woche einen Beitrag.
Ennepetaler will das Leben abbilden
Das Besondere an Grünigs Beiträgen? „Ich versuche einfach abzubilden, wie ich bin. Ganz transparent und offen. Ich will zeigen, dass das normal ist“, sagt er. Denn der Ennepetaler ist seit vier Jahren mit seinem 22 Jahre jüngeren Partner zusammen. Zuvor war er 20 Jahre mit seiner Ehefrau zusammen, bis heute sind beide verheiratet, haben zwei gemeinsame Söhne. „Wir verstehen uns alle so gut, alles funktioniert so super“, freut sich der zweifache Papa. Mit seinen Posts will er also zum einen darstellen, dass seine sexuelle Orientierung etwas ganz Normales ist, dass solch eine enorme Veränderung im Leben nichts Schlechtes bedeuten muss – ganz im Gegenteil. Und er hofft auch, dass er so vielleicht anderen Menschen Mut machen, die Angst vor Vorurteilen nehmen kann. „Leute stellen auch oft private Fragen“, erzählt der Schulleiter. „Da lasse ich mich natürlich auch auf Gespräche ein.“ Dennoch ist und bleibt ihm eines ganz wichtig: „Ich möchte meine Familie nicht so in die Öffentlichkeit stellen, deshalb frage ich auch bei jedem Foto vorher nach, ob ich das so hochladen kann.“
Seine Familie, samt Partner, Ehefrau und Söhnen unterstützt ihn. Und auch wenn die selbst nicht so aktiv in sozialen Netzwerken sind, finden sie es toll, was Matthias Grünig macht. Und auch er selbst hat einfach Spaß an der ganzen Sache. Das sei das, was für ihn zählt.
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Mit Instagram Geld zu verdienen, das steht für ihn nicht an erster Stelle, zwar habe er schon die eine oder andere Werbeanfrage angenommen, doch diese beschränken sich auf ein Minimum. „Ich werde das einfach weiter beobachten und schauen, wie es sich entwickelt. Ich weiß nicht mal, woran es liegt, dass es immer mehr Follower werden, das finde ich so faszinierend“, sagt der 53-Jährige und grinst.
Als Schulleiter einer kleinen Privatschule in Wuppertal sind natürlich auch schon seine Schüler und deren Eltern auf den kleinen „Instagram-Star“ aufmerksam geworden, erzählt Matthias Grünig. „Schülerinnen fragen mich schon mal, ob wir nicht ein Foto machen können und ich sie in meiner Story erwähnen kann“, erzählt der Ennepetaler. Etwas, worüber er sich unheimlich freut. Auch viele Eltern folgen seinem Profil auf Instagram. Für die Zukunft hat Grünig keine besonderen Pläne, was seine Social-Media-Karriere angeht, denn dort liegt nicht sein Fokus. So lange es ihm Spaß und Freude bereitet, will er sein Profil aber definitiv weiter mit Beiträgen füttern und ist gespannt, was die künftige Zeit noch bringt und vor allem, wie viele Menschen ihm noch folgen werden.