Ennepe-Ruhr. Die AVU hat den Städten und dem Ennepe-Ruhr-Kreis Strom und Gas gekündigt und bewirbt sich nun neu darum. Darum ist das ein kurioses Szenario.

„Seit über 110 Jahren sind wir eng verbunden mit den Städten, Unternehmen und den Menschen in der Region“, schreibt die AVU über sich selbst auf ihrer Internetseite. Was wenn der Energieversorger nun auf einmal nicht mehr so eng verbunden wäre mit den Städten, weil diese zwar noch Anteile an ihm haben, ihren Strom und ihr Gas aber woanders beziehen müssen, weil die Regeln einer europaweiten Ausschreibung das vorschreiben? Säße dann Bürgermeister Stephan Langhard im Aufsichtsrat des Unternehmens, während seine Stadtverwaltung woanders Energie einkauft?

Lesen Sie hier den Ursprungsartikel: AVU kündigt Städten und dem Ennepe-Ruhr-Kreis Strom und Gas

Zugegeben: Ein theoretisches Szenario. Praktisch aber nicht unmöglich. Das bestätigt auch die AVU selbst. Bislang konnte die AVU sich nach eigenen Angaben bei Ausschreibungen um Energielieferverträge in der Vergangenheit durchsetzen – mit einer Ausnahme wegen eines Formfehlers.

+++ Nichts mehr verpassen: Bestellen Sie hier unseren Newsletter aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm+++

Das ganze Szenario zeigt aber, welch seltsame Blüten die gestiegenen Energiepreise treiben können. Vom verwaltungstechnischen Aufwand ganz zu schweigen. Jetzt arbeiten mehrere Städte zusammen, um europaweit Angebote für einen neuen Energielieferanten einzuholen, damit sich mit allergrößter Wahrscheinlichkeit am Ende der alte Versorger direkt vor der Haustür durchsetzt.

Weitere Nachrichten aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis gibt es hier.