Schwelm. Ein BMW-Fahrer (32) aus Gevelsberg ist aus noch ungeklärter Ursache vor eine Brücke auf der Stadtgrenze zwischen Schwelm und Wuppertal gekracht.
Dort, wo die Gevelsberger Straße auf der Stadtgrenze zwischen Schwelm und Wuppertal auf die Linderhauser Straße trifft, gleicht die Fahrbahn einem Trümmerfeld. Kaum vorstellbar, dass der Fahrer des BMW, der dort verunfallt ist, überhaupt noch lebend aus seinem völlig deformierten Wagen geholt werden konnte. Mit schwersten Verletzungen ist der 32-jährige Gevelsberger ins Krankenhaus gekommen, ringt nach einem Unfall, der den Ermittlern der Polizei aktuell noch viele Fragen lässt, um sein Leben.
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Es ist 13.43 Uhr, als die Feuerwehren aus Schwelm und Wuppertal am Mittwoch, 1. Februar, zu der Unglücksstelle – die Autobahnbrücke, die die Stadtgrenze markiert – alarmiert werden. Während die Berufsfeuerwehr aus Wuppertal nicht tätig werden muss, befreien die Schwelmer Einsatzkräfte der Hauptwache, des Löschzugs Linderhausen und des Löschzugs Stadt unter Leitung des Schwelmer Feuerwehr-Chefs Matthias Jansen den Fahrer, der sich allein in dem BMW befand, mit schwerem Gerät aus seinem Fahrzeug. Sie müssen das komplette Dach des Pkw mit Hydraulikwerkzeugen abtrennen, um den Gevelsberger zu befreien. „Er war im unteren Bereich eingeklemmt, der Wagen im vorderen Bereich extrem deformiert“, sagt Matthias Jansen im Gespräch mit dieser Zeitung. Während der Gevelsberger vor Ort im Rettungswagen zunächst stabilisiert wird, bevor er ins Helios-Krankenhaus nach Wuppertal-Barmen zur weiteren Behandlung gebracht wird, kann Lebensgefahr nicht ausgeschlossen werden.
Keine Brems- und Schleuderspuren
Parallel beginnt die Suche nach der Ursache und dem Hergang des Unfalls, der offensichtlich völlig ohne Fremdeinwirkung stattgefunden hat. „Beim aktuellen Lagebild können wir noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob der Fahrer aus Richtung Wuppertal oder Richtung Schwelm gekommen ist“, heißt es etwas mehr als eine Stunde nach dem Unfall an der Einsatzstelle. Fakt ist: Der BMW ist wohl mit hoher Geschwindigkeit in das Brückenbauwerk eingeschlagen und von dort aus auf die Fahrbahn zurückgeprallt.
Aber: Die vom Regen nasse Straße, auf der sich keine Schleuder- beziehungsweise Bremsspuren gebildet hatten, macht es den Ermittlern der Polizei Wuppertal, die den Fall übernommen hat, ungleich schwerer, den Hergang ohne Aussage des Verletzten zu rekonstruieren. Zumal: Zeugen für den Alleinunfall auf der Landstraße gibt es keine. „Wir werden den Fahrer vernehmen, sobald seine Gesundheit dies zulässt“, teilt ein Pressesprecher der Polizei in Wuppertal auf Nachfrage der Redaktion mit.
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Die Straße war während des etwa zweistündigen Einsatzes und der Aufräumarbeiten voll gesperrt. Die Feuerwehr war mit neun Fahrzeugen und 27 Einsatzkräften ausgerückt, sicherte neben dem Befreien des Gevelsbergers das Unfallfahrzeug, streute die auslaufenden Betriebsmittel ab und stellte den Brandschutz im restlichen Stadtgebiet sicher.
Immer wieder schwere Unfälle
An dieser Stelle ist es nicht zum ersten Mal zu einem Unfall gekommen. Immer wieder krachen Fahrzeuge in das Brückenbauwerk, teils mit tödlichem Ende für die Fahrer. Die Ursachen sind unterschiedlich: Unaufmerksamkeit, internistischer Notfall, Suizidversuch.
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Zuletzt vor fast genau einem Jahr – am 19. Januar 2022 – war an dieser Brücke ein 55-jähriger Wuppertaler verstorben. Er war mit seinem VW Golf ungebremst gegen den Brückenpfeiler gekracht und nach erfolglosen Reanimationsversuchen noch an der Unfallstelle verstorben. Die genaue Ursache dieses Unfalls ist bis heute nicht geklärt. Das hat auch den Grund, dass die Behörden die Ermittlungen aus Pietätsgründen zu den Hinterbliebenen nicht bis ins letzte Detail durchexerziert haben. So verzichtete die Staatsanwaltschaft seinerzeit beispielsweise auf eine Obduktion.
Als Unfallschwerpunkt gilt dieser Bereich generell allerdings nicht. Ob sich dies nach dem nächsten heftigen Unfall nun ändert, müssen die auf beiden Seiten der Brücke – in Wuppertal und Schwelm – zuständigen Verkehrskommissionen beraten.
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