Gevelsberg. Rappelvoll war es beim Neujahrsempfang der FDP in Gevelsberg, wo Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann die Hauptrednerin war.

„Die Düsseldorferin hatte am lautesten für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine plädiert”. Dies war am Samstag in der neuesten Ausgabe des Wochenmagazins „Der Spiegel“ zu lesen. Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die besagte Düsseldorferin, stand ebenfalls am Samstagmorgen nicht uncharmant im Saal des Hotels „HochZehn” in Gevelsberg am Mikrofon und faszinierte ihr Publikum. Es waren Frauen und Männer, darunter auffallend viele junge Leute, die zum Neujahrsempfang der FDP Ennepe-Ruhr und der FDP-Kreistagsfraktion gekommen waren und gleich mehrmals spontan mit Beifall Zustimmung für die Aussagen der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im Bundestag signalisierten. Ist die FDP-Spitzenpolitikerin laut Spiegel auf Facebook-Seiten ihres populären Parteifreundes Kubicki von Followern als „Kriegstreiberin” auch geschmäht, so wurde sie in Gevelsberg als Hüterin der Freiheit gefeiert.

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Als sie den schon proppenvollen Saal betrat, wurde Strack-Zimmermann mit einem Blitzlichtgewitter empfangen. Nach ihrem Vortrag stand sie vielen begeisterten Besuchern für ein Foto zur Verfügung. Für Marie-Agnes Strack-Zimmermann sichtlich kein Problem. Man war unter Gleichgesinnten. Alle waren gut gelaunt, und die jungen Leute in der FDP wurden ins Rampenlicht gestellt. Die junge Liberale Anna Neumann, Landesvorstandsmitglied und stellvertretende Kreisvorsitzende, eröffnete das gesellschaftliche und politische Ereignis, und der ebenfalls junge Gevelsberger FDP-Ortsvorsitzende Niklas Bauermeister formulierte in seinem Kurzbeitrag: „Gevelsberg ist SPD-lastig“. Er zitierte den Slogan der Freien Demokraten, der da lautet: „Politik, die rechnen kann!“ Die solle Gevelsberg bei der nächsten Kommunalwahl bekommen.

FDP-Kreisvorsitzender Michael Schwunk begrüßt die Gäste im rappevollen Restaurant „HochZehn“ in Gevelsberg.
FDP-Kreisvorsitzender Michael Schwunk begrüßt die Gäste im rappevollen Restaurant „HochZehn“ in Gevelsberg. © Bernd Henkel berndhenkel.com | Bernd Henkel berndhenkel.com

Der Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion und Vorsitzende der Kreis-FDP, Michael Schwunk, sieht große Probleme auf Kreis und Städte zukommen durch höhere Energiekosten und Steuerausfälle, bedingt durch den russischen Angriff auf die Ukraine. Das Land NRW reagiere aber darauf mit Bilanzierungstricks , einer „Wirecard-Taktik“, wie er in seinen Begrüßungsworten sagte. „Unsere Kinder und Enkel müssen das später einmal bezahlen. Aber wir müssen jetzt verzichten“, meinte Schwunk und mahnte Kostensenkungen in den Städten an. Er forderte, wie schon seit Jahren, eine verstärkte Zusammenarbeit der Städte. Marie-Agnes Strack Zimmermann, die von 2008 bis 2014 die Stellvertreterin des Oberbürgermeisters in Düsseldorf war, ermunterte die heimische FDP, dafür zu streiten und sagte aber auch aus Erfahrung: „Das ist eine heiße Kiste!“ Dann rechnete sie mit Putin ab. „Er will in der Ukraine wie in Syrien und in Georgien nur zerstören, zerstören und zerstören!“ Bewusst nehme er den Hunger in Afrika in Kauf und setze dabei auf Flüchtlingsströme. Deutschland und die Demokratien Europas sowie die Nato müsse ihm deutlich zeigen: „Jetzt ist Schluss damit“.

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Die Verteidigungspolitikerin sprach sich für eine starke Bundeswehr aus. „Wir müssen das auch den Bürgern erklären“, forderte sie. Diskussionen seien wichtig und richtig, auch in einer Dreier-Koalition. Das sei doch ein demokratischer Vorgang. Immer wieder würzte Strack-Zimmermann ihren Vortrag mit Bonmots. Aus dem bekannten „Hätte, hätte, Fahrradkette“ machte sie „Hätte, hätte, Panzerkette“ und sagte dem geneigten Publikum sofort hinterher: „Nicht alle verstehen das Witzige an dem Spruch!“

Die Bundestagsabgeordnete sieht eine Radikalisierung in der Bevölkerung seit dem Beginn der Corona-Pandemie. „Es ist zwar eine Minderheit, aber wir müssen lauter werden, und die große schweigende Mehrheit darf nicht wegschauen!“ wünschte sie sich. Den jungen Menschen riet sie, politisch zu arbeiten. „Es geht um Ihre Zukunft“, meinte die 64-jährige Politikerin. Für die Liberalen werbend sagte sie: „Wir tragen den Namen Freiheit, wir sind die Freien Demokraten“ und ergänzte: „Wir stehen auf der richtigen Seite!“

Was wird die Bundesrepublik noch an die von Russland überfallene Ukraine liefern? Kurz und knapp sagte sie: „ Artillerie und Panzer“.

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