Gevelsberg/Ennepetal. Die Vorbereitungen vor dem Unwetter liefen im Ennepe-Ruhr-Kreis so konzentriert wie nie. So fällt die Bilanz für das regenreiche Wochenende aus.
Als die Ennepe sich in Gevelsberg der Uferkante nähert, als das Bett der Heilenbecke in Ennepetal zu eng zu werden droht, wurden bei viele Erinnerungen wach an den Juli des Jahres 2021, als ein Jahrhundert-Hochwasser Teile Westdeutschlands komplett verwüstete. Wenn es andere auch deutlich schlimmer traf, so gingen die Schäden auch in Gevelsberg und Ennepetal in die Millionen. Menschen verloren alle ihre Habseligkeiten in den Fluten. Bis heute sind Brücken wie am Vogelsang in Gevelsberg nicht repariert. Damit sich das nicht wiederholt, herrschte bei den Feuerwehren maximale Vorsicht und gemeinsam mit den Kommunen bereiteten sie sich auf das Schlimmste vor, als der Wetterdienst Unwetter-Warnungen mit starkem Dauerregen und Sturmböen für den EN-Kreis herausgab.
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Doch obwohl es am Freitag und Samstag fast durchgängig regnete und dabei kurzzeitig auch kräftig schüttete, blieben größere Schäden durch Hochwasser und Überschwemmungen aus. Bis auf einzelne kleinere Einsätze, etwa aufgrund eines verstopften Gullis oder eines vollgelaufenen Kellers, hatten die Kräfte der Feuerwehren keine wetterbedingten Einsätze zu verzeichnen.
„Zum Glück sind wir nicht stark von Hochwasser und Sturmschäden betroffen gewesen“, hatte bereits am Freitag die erste Bilanz der Kreisleitstelle der Feuerwehr für den Ennepe-Ruhr-Kreis gelautet. 16 Einsätze, die auf das Unwetter zurückzuführen sind, hatte die Wehr bis zu diesem Zeitpunkt für das gesamte Kreisgebiet gezählt. „Das ist nicht so wild. Der größte Einsatz war ein Erdrutsch im Bereich der Gaststätte ,Zur Hölzernen Klinke’ in Ennepetal“, teilt die Leitstelle mit und die Feuerwehr der Stadt Ennepetal ergänzt: „Die ersten Einsätze zum Dauerregen trafen am Nachmittag ein und verstärkten sich gegen Abend. Es galt, Keller zu schützen und überflutete Straßen zu befreien.“
In Gevelsberg herrschte nicht zuletzt deshalb eine ganz erhöhte Vorsicht, weil die Stadt diejenige war, die beim Hochwasser 2021 im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis mit Abstand am Heftigsten betroffen war. Wegen der Warnungen des Deutschen Wetterdienstes kontrollierten die Feuerwehrleute vermehrt den Wasserstand der Ennepe und deren Zuläufe an neuralgischen Punkten. Bedrohlich wurde die Lage nicht, am Sonntag sanken die Pegel auch schon wieder.
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Auch in Gevelsberg hielt sich die Zahl der Einsätze in Grenzen, auch hier ging es vor allem darum, weiteren Überflutungen vorzubeugen und verstopfte Gulli-Einläufe sowie verlegte Bachdurchläufe von Unrat und Geröll zu befreien.
Wetter am Wochenende im Blick
Die Verantwortlichen hatten das Wochenende über einen wachen Blick auf das Wetter. Und auch für Montag wurden andauernder Regen und stürmische Böen vorhergesagt. Zwar sollen die Niederschlagsmengen nicht so stark sein, wie am Donnerstag, Freitag und zum teil auch am Samstag, doch angesichts schon vielerorts erhöhte Pegelstände und vom Regen gesättigte Böden, die nicht mehr dazu in der Lage sind, noch mehr Wasser aufzunehmen, ist weiter erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. Einen Teil zum Hochwasserschutz haben auch die Talsperrenbetreiber über regulierte Ablaufmengen beigetragen, so dass die Talsperren eine erhebliche Menge der Niederschläge gespeichert haben.
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