Schwelm/Ennepetal/Gevelsberg. Nach Silvester bedeutet auch vor dem großen Aufräumen. Denn die Böllerreste und der Müll müssen beseitigt werden. Das Ausmaß im EN-Kreis.

Silvester ist vorbei. Es war der erste Jahreswechsel nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause, bei dem wieder das „Böllern“ erlaubt war. Menschen durften nicht nur ihre eigenen Raketen, Wunderkerzen, Batterien, Böller und vieles mehr ab dem Silvesterabend bis Neujahr anzünden, auch Pyrotechnik-Hersteller sowie Supermärkte und weitere Fachgeschäfte konnten erstmals wieder Feuerwerkskörper verkaufen. Und da haben auch die Menschen in Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm wohl gut zugeschlagen. Denn am Tag danach, am ersten Werktag im neuen Jahr, dem 2. Januar, hieß es: „Sauber machen“.

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Auf vielen Straßen und Plätzen in den drei Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises finden sich Böllerreste, Raketenkappen und -stiele auf dem Boden. Auf Bürgersteigen liegen Kartonreste der Pyrotechnik sowie Folien und weiterer Müll. Doch wer sorgt eigentlich dafür, dass die Straßen kurz nach dem knallenden und buntem Jahreswechsel wieder „blitzeblank“ aussehen? Und wie viel Arbeit bereitet das Saubermachen in diesem Jahr? Mehr als sonst?

Schwelm

In der Kreisstadt werden die Böllerreste aktuell im Rahmen der regulären Straßenreinigung durch die Kehrmaschine beseitigt, erklärt Heike Rudolph, Pressesprecherin der Stadt Schwelm. Besonders sei allerdings, dass „dabei Kollegen mithelfen, die händisch zum Beispiel Feuerwerksbatterien aufsammeln, die die Kehrmaschine nicht aufnehmen kann“, berichtet sie weiter. Diese Kollegen lesen zudem auch die vielen kleineren und größeren Äste auf, die durch das stürmische Wetter von den Bäumen gerissen wurden und „die das Rohr der Kehrmaschine verstopfen würden“, wie Lars Seibel, Leiter der Abfallwirtschaft der Technischen Betriebe Schwelm, betont. „Übrigens hat die Initiative ,Schwelm Cleanup’ auch Hand angelegt und im Innenstadtbereich Böllerabfall entfernt“, freut sich die Pressesprecherin.

In erster Linie sei die Beseitigung der Reste der Silvesterfreuden jedoch Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger, die die Böller abgeschossen haben, stellt die Stadtverwaltung klar. „Es sollte selbstverständlich sein, dass man nach dem Vergnügen auch selber wieder aufräumt.“

Zu der Frage, ob sich der durch das Feuerwerk entstandene Müll im Vergleich zu den „Vor-Corona-Jahren“ vermehrt hat, sagt Heike Rudolph: „Auch im Vergleich zu Vor-Corona-Jahren hält sich das Resteaufkommen in Grenzen.“ Und auch wenn es in der Kreisstadt keine sogenannten Hotspots gab, an denen es in anderen Städten zu regelrechten „Müllbergen“ kommt, berichtet die Pressesprecherin, dass es auf dem Märkischen Platz in Schwelm vergleichsweise „doch ein gewisses Aufkommen“ an Böllerresten gab.

Gevelsberg

Gefühlt haben die Menschen in Gevelsberg mehr Feuerwerk verschossen als vor Corona, anhand von Zahlen lässt sich das laut Stadt aber schwierig verifizieren, wie Fachbereichsleiter Andreas Saßenscheidt erklärt. Das Problem: Da mit wenige Ausnahmen in den vergangenen zwei Jahren so gut wie gar keine Böller hochgingen, fehlen die Vergleichswerte.

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„Von der Verschmutzung der Straßen her, war es nicht schlimmer als sonst“, sagt Saßenscheidt. Ein Team der Stadt habe am Sonntag aufgeräumt, beispielsweise am Ennepebogen, aber auch in anderen Teilen der Innenstadt wie der Mittelstraße. Dort und an der Hagener Straße hätten vor allem Böllerreste beseitigt werden müssen. „Viel wird aber auch von der Kehrmaschine weggemacht“, so der Fachbereichsleiter.

Ennepetal

Nicht viel mehr Feuerwerksreste als zuletzt vor dem coronabedingten Böllerverbot gab es nach Angaben des städtischen Betriebshofs in Ennepetal. An einigen bekannten Hotspots wie zum Beispiel dem Kirmesplatz in Voerde oder dem Karl-Marx-Platz in Milspe habe es nach der Knallerei wieder größere Mengen an Überresten gegeben – aber auch nicht mehr als zum Jahreswechsel 2019/2020.

Warum nicht gleich nach dem Gebrauch ab in den Glas-Container? Sektflaschen auf dem Gehweg am Büttenberg in Ennepetal.
Warum nicht gleich nach dem Gebrauch ab in den Glas-Container? Sektflaschen auf dem Gehweg am Büttenberg in Ennepetal. © Marinko Prša

Mit zwei Fahrzeugen waren die Betriebshofmitarbeiter um Abteilungsleiter Martin Cleff am Montag und Dienstag unterwegs, um die Reste von abgefeuerten Großbatterien und Raketenstäben einzusammeln, damit die anschließend durch die Straßen fahrende Kehrmaschine nicht verstopft.