Schwelm. Noch hängen ein paar Engelchen am Wunschbaum im Marktkauf in Ennepetal. Bis zum 24. Dezember steht der Baum dort noch. Ein Fazit der Beteiligten.
Es ist Donnerstagmorgen. Noch zwei Tage – dann ist es soweit: Heiligabend steht vor der Tür. Und daher ist es auch nichts Ungewöhnliches, dass im Marktkauf in Ennepetal, unmittelbar an der Stadtgrenze zu Schwelm, bereits um kurz vor neun Uhr morgens, viel los ist. Immer wieder strömen Kunden mit vollbepackten Wagen aus den Kassengängen, andere kommen gerade erst mit den noch leeren Wägelchen hineingelaufen. Und dann, direkt gegenüber des Bäckers, bleiben die meisten aber stehen und schauen erstaunt. Denn mittig, im Eingangsbereich des Supermarktes, steht seit geraumer Zeit der Wunschbaum. Eine Aktion der Schwelmer SNS Secruity, in die Gregory Staats und Ehefrau Maureen jegliches Herzblut stecken – Jahr für Jahr. Doch diesmal ist es etwas ganz Besonderes.
Nach und nach rollen Marktleiter Mazloum Retzep und Gregory Staats die mit Geschenken prall gefüllten Einkaufswagen aus dem Besprechungsraum des Geschäfts nach vorne. „Unser ganzer Besprechungsraum ist noch voll“, sagt der Marktleiter und lacht, da schon mehr als fünf gefüllte „Geschenkwagen“ aus dem Raum gekarrt wurden. „Es lief diesmal wirklich mit Abstand am besten“, freut sich Gregory Staats und Frau Maureen fügt hinzu: „Es sind mehr als 320 Engel zusammengekommen.“
An dem Wunschbaum, der in diesem Jahr erstmals im Ennepetaler Marktkauf steht, hängen jedes Jahr zur Weihnachtszeit zahlreiche Engelchen mit kleinen Wünschen. Bürgerinnen und Bürger können so zum Wunscherfüller werden, einen der Engel mitnehmen und das Präsent im Anschluss vor Ort abgeben. „Es ist deutlich besser gelaufen als im Schwelm-Center“, resümiert Staats weiter. Und das trotz der aktuellen Situation, die, wie seine Ehefrau und er selbst wissen, für unglaublich viele Menschen nicht einfach ist. „Wir haben aber auch einfach so eine super Unterstützung von allen bekommen, das gab es sonst noch nie.“
Auch Marktleiter Mazloum Retzep ist beeindruckt: „Wir haben schon öfters so ähnliche Aktionen gemacht in der Vergangenheit, aber mit so etwas haben wir nicht gerechnet. Ich meine, unsere Kunden sind immer sehr spendabel, aber das ist schon sehr stark“, betont er und dankt in diesem Zuge allen Kunden von Herzen. Zu Beginn, so berichten Maureen und Gregory Staats weiter, wussten sie überhaupt, wie viele Wünsche an den Baum kommen und vor allem, wie viele erfüllt werden.
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Dass nun insbesondere so vielen Menschen eine Freude zum Fest bereitet werden kann, ist auch für die jeweiligen Vertreter der Organisationen regelrecht herzergreifend. „Das ist alles mit so viel Liebe und Sorgfalt gepackt und das unter diesen erschwerten Bedingungen“, so die Vertreter. „Dafür sind wir unendlich dankbar.“ In diesem Jahr sorgen die Wunscherfüller für leuchtende Augen beim Senioren Service Gevelsberg, Feierabendhaus Schwelm, Haus am Steinnocken Ennepetal, Tierschutz Obdachlosen Hilfe im Tal Wuppertal sowie Say Eyes Staats Animal Rescue Schwelm.
Insbesondere die Senioren haben oftmals solch bescheidene und kleine Wünsche, erzählt Maureen Staats. „Da geht es manchmal wirklich nur um Bodylotion.“ Umso glücklicher ist sie, dass so den Menschen eine kleine Freude gemacht werden kann. „Manche Menschen, die Wünsche erfüllen wollen und bei uns für Fragen anrufen, hinterlassen sogar ihre Kontaktdaten, mit dem Hinweis, dass sich die Senioren melden können, wenn sie einsam sein sollten, oder Gesellschaft brauchen.“ Das sei herzergreifend.
Für alle Beteiligten steht bereits jetzt fest: Diese Aktion wird wiederholt – und vermutlich auch am gleichen Standort. „Da steckt viel Leidenschaft drin, das war ein großes und gemeinschaftliches Projekt“, sagt der Marktleiter. Und auch das Ehepaar Staats blickt optimistisch auf das kommende Weihnachten: „Wir haben ein sehr positives Gefühl und machen das definitiv noch mal.“ Übrigens: Bis zum heiligen Abend, 24. Dezember, steht der Wunschbaum noch im Marktkauf in Ennepetal. Dort hängen auch noch ein paar wenige Engel, die auf ihre Wunscherfüller warten.
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Der Unterschied: Die Wünsche stammen von Senioren aus der Ukraine. Teils stehen Haferflocken auf der Wunschliste oder aber Gaskatuschen oder Nudeln. Und auch für die in Not geratenen Tiere in dem Land, das seit Februar dieses Jahres von Gewalt und Krieg überschattet wird, sammeln die Staats noch Spenden. Ende Januar soll dann vermutlich die nächste Fahrt in die Ukraine stattfinden, um auch dort den Menschen zu helfen und ihnen trotz der dramatischen und schrecklichen Situation ein klitzekleines Lächeln ins Gesicht zu zaubern.