Gevelsberg. Diese alternative Art des Heizens hat einem älteren Ehepaar in Gevelsberg fast das Leben gekostet. Hier gibt es alle Hintergründe.

„Das hätte auch ganz anders ausgehen können“, sagt Rüdiger Kaiser, stellvertretender Feuerwehrchef in Gevelsberg. Mit einer Feuerschale haben zwei Hausbewohner am Samstag an der Kölner Straße in Gevelsberg bei Renovierungsarbeiten eine Wohnung beheizt. Plötzlich wurde ihnen schlecht. Der alarmierte Rettungsdienst holte die Feuerwehr hinzu: Der Verdacht auf Kohlenmonoxid-Vergiftung bestätigte sich. Das ältere Ehepaar hatte großes Glück. Es hat überlebt.

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„Offenes Feuer in geschlossenen Räumen ist brandgefährlich und geht gar nicht“, sagt Rüdiger Kaiser und erklärt: Durch das Feuer bildete sich Kohlenmonoxid (CO). Es ist geruchslos und sorgt dafür, dass der Körper kein Sauerstoff mehr aufnehmen kann. Es kommt zu einer Atemlähmung und Bewusstlosigkeit und schließlich zum Tod. „Nur durch viel Glück ist dieser Einsatz nicht tödlich verlaufen“, sagt Rüdiger Kaiser.

Feuer im Innenraum gefährlich

Die beiden Bewohner hätten plötzlich über Kopfschmerzen, Schwindelgefühl und Übelkeit geklagt, und einem Familienmitglied davon berichtet. Das hatte richtig reagiert und den Notruf gewählt, erklärt Rüdiger Kaiser, der lobt auch die schnelle Reaktion des Rettungsdienstes, die die Feuerwehr hinzu holte: Unter Atemschutz suchte ein Feuerwehr-Trupp im gesamten Gebäude nach der Quelle der Übelkeit, berichtete die Feuerwehr Gevelsberg: Auf einem Vordach fand sich schließlich eine Feuerschale, in der noch Glut glimmte. Nach Aussage der beiden Bewohner hatten sie die Schale zuvor in der Wohnung aufgestellt und als Heizquelle genutzt, hieß es bei der Feuerwehr. Die Heizung war abgeklemmt und den Bewohnern sei während der Renovierungsarbeiten kalt geworden. Beide sind in ein Krankenhaus gebracht worden.

Keine Notfeuerstätten

Rüdiger Kaiser erklärt, dass die Feuerwehr Gevelsberg angesichts der steigender Energiepreise damit gerechnet habe, dass sich die Menschen alternativen Heizmethoden suchen. Sie warnt immer wieder vor dem leichtsinnigen Verhalten, das tödlich enden kann. „Die Situation ist brandgefährlich.“

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Die Kampagne „Rauchmelder retten Leben“ rechnet deshalb in diesem Winter mit mehr Bränden und warnt dringend vor Heizexperimenten in den eigenen vier Wänden. Wegen der erhöhten Brandgefahr sollten weder Notfeuerstätten, Feuerschalen, Grills oder Teelichtöfen noch alte Heizlüfter, -strahler oder -decken in Wohnräumen zum Einsatz kommen.