Gevelsberg. An der Pestalozzischule in Gevelsberg haben sich so viele angemeldet, dass abgewiesen werden musste. So steht es um die städtischen Grundschulen.

Die Eltern haben entschieden: Die Pestalozzischule ist in Gevelsberg am beliebtesten. So viele Anmeldung für die Grundschule an der Teichstraße gab es schon lange nicht mehr. So viele, dass sogar Ablehnungen verschickt werden mussten und dass statt drei, nun vier Eingangsklassen im kommenden Sommer gebildet werden. An der Grundschule Am Strückerberg wird es voraussichtlich zwei statt drei Züge geben, und an allen anderen städtischen Grundschulen wird das Schuljahr 2023/2024 in Gevelsberg wird mit so wie im Vorjahr zwei Eingangsklassen begonnen.

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Die zentrale Lage, der gute Ruf: Es gibt viele Gründe, die aus Sicht der Eltern für die Pestalozzischule sprechen. Die zuständige Fachbereichsleitung Marta Domek erklärt, dass auch die Flüchtlingskinder aus der Ukraine für den Anstieg der Schülerzahlen gesorgt hätten. Die Familien hätten viele Kinder, und die Pestalozzischule sei für die Unterkunft im Rupprechthaus die nächstgelegene. Letztlich mussten sogar Kinder abgelehnt werden. Eigentlich dürfen laut eines Ratsbeschlusses aus 2021 nur drei Züge an der Pestalozzischule gebildet werden. Weil sich 121 Kinder angemeldet hatten, wird im kommenden Schuljahr eine Ausnahme gemacht. Es werden vier Klassen gebildet, ansonsten hätten noch mehr Kinder abgelehnt werden müssen. Ausschlaggebendes und rechtssicheres Kriterium bei der Entscheidung, welches Kind aufgenommen werden darf und welches nicht, ist der Blick auf die nächstgelegene Schule. In 17 Fällen liegt eine andere Gevelsberger Grundschule näher am Wohnort. Hier wurden Absagen verschickt.

https://www.waz.de/archiv-daten/wp-gevelsberg-schuelerzahlen-id237092989.html„Wir sind natürlich traurig, dass die Kinder abgelehnt werden mussten“, erklärt Diana Hunold-Heymann. Sie ist Konrektorin an der Pestalozzischule und freut sich aber auch über den großen Zuspruch. Räumlich und personell stellt die neue Vierzügigkeit im ersten Schuljahr die Einrichtung jedoch vor Herausforderungen, „aber wir sind sicher, dass wir sie meistern können“, erklärt die kommissarische Leitung im Gespräch mit dieser Zeitung und betont: Die beste Lösung wäre, wenn der Neubau der OGS wie geplant zum Sommer 2023 fertig wird. Dann wäre ausreichend Platz in der Schule. Die Firma habe erklärt, aktuell im Zeitlimit zu sein, so die Konrektorin. Und wenn es doch nicht klappt, könne man einen Raum doppelt nutzen, durch bewegliches Mobiliar, um nach dem Unterricht freie Fläche zum Bewegen zu schaffen. Gut sei auch, dass die Turnhalle im Gebäude liegt, auch dort wäre Ausweichfläche für den Offenen Ganztag vorhanden.

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Insgesamt können dort im August 104 Kinder eingeschult werden. Noch sind mehr Kinder in der Statistik geführt (siehe Grafik), weil sich noch nicht alle für eine andere Schule entschieden hätten, erklärt Marta Domek. Insgesamt wurden laut Stadtverwaltung 285 Familien angeschrieben, deren Kinder zum Schuljahr 2023/2024 eingeschult werden. Damit können insgesamt 13 Eingangsklassen gebildet werden.

Informationen zur Klassenbildung

Laut Schulgesetz NRW sind die Schülerzahlen für Eingangsklassen an einer Grundschule wie folgt festgelegt: 1: bis 29 Kinder eine Klasse, 2: 30 bis 56 Kinder zwei Klassen, 3: 57 bis 81 drei Klassen, 4: 82 bis 104 vier Klassen. Die Stadt Gevelsberg hat in einem Ratsbeschluss außerdem festgelegt, dass die Grundschulen Pestalozzi und Am Strückerberg maximal mit 26 Kindern pro Klasse in den ersten Jahrgang starten dürfen. Diese Regelung gilt auch für das kommende Schuljahr. Für die Grundschulen Vogelsang, Schnellmark und Silschede wurde eine maximale Zügigkeit von bis zu zwei beschlossen. Die konfessionelle Georg-Müller-Schule hat laut Auskunft der Stadt 16 Anmeldungen. „Dies entspricht der durchschnittlichen Zahl der vergangenen Jahre“, heißt es in der Vorlage an den Schulausschuss.

Vor allem die Grundschule Schnellmark legt seit Jahren in den Anmeldezahlen konsequent zu. Waren es für das Schuljahr 2019/2020 gerade mal 14 Kinder, sind es nun 42. Bei der Grundschule Strückerberg wird es mit der Bildung der dritten Eingangsklasse vermutlich knapp: die Mindestzahl beträgt 53. Die ist erreicht. Es ist aber auszugehen, dass sich an den Zahlen bis zum Sommer noch etwas ändert, denn noch haben sich nicht alle Familien entschieden. Aktuell geht die Stadt eher von zwei Eingangsklassen aus.