Gevelsberg. Darum reißt der Bauverein Gevelsberg acht Häuser ab. So geht es für die Mieter dort weiter. Das passiert danach.
Diese Nachricht trifft die Mieter des Ostlandweges wie ein Schlag. Die Häuser, in denen sie leben, sollen abgerissen und neu gebaut werden. Es geht um 40 Wohnungen. Eine Entscheidung, die den Verantwortlichen des Gevelsberger Bauvereins schwer gefallen ist, „doch sie ist alternativlos“, wie Vorstand Volker Bremer erklärt. Zu alt, eine zu schlechte Bausubstanz, keine Barrierefreiheit und energetisch mehr als problematisch: In einem Schreiben an die Mieter erläutert die Genossenschaft, warum sie die 70 Jahre alten Häuser nicht im Bestand sanieren kann und sich zu diesem Schritt gezwungen sieht. „Wir wissen, wie schwierig dies für die Menschen ist, und versichern, dass wir niemanden alleine lassen“, betont Tim Leweringhaus.
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Der Bauverein Gevelsberg erklärt, dass von den 40 Wohnungen 37 derzeit bewohnt sind. Nach dem Neubau der Häuser sollen es insgesamt 55 bis 60 Wohnungen sein, sowohl öffentlich gefördert als auch frei finanziert, versichern die Vorstände. Jeder, der will, bekommt auch wieder eine Wohnung am Ostlandweg. „Ich bin mir sicher, dass sich am Ende alle über das neue Quartier freuen. Es wird schöner, die Häuser energieeffizienter und barrierefrei und vor allem zukunftssicher“, erklärt Hans-Georg Heller. Der ehrenamtliche Vorstand macht deutlich: „Wir nehmen unsere soziale Verantwortung ernst und werden jedem Mieter zu Seite stehen.“
Start mit einem Neubau
Und auch der hauptamtliche Vorstand Tim Leweringhaus versichert: „Wir werden jedem Mieter dabei helfen, eine neue Wohnung bei uns zu bekommen.“ Persönliche Belange würden berücksichtigt und es sei das Ziel, für alle Beteiligten eine gute Lösung zu finden. Wer will, kann auch wieder an den Ostlandweg zurückkehren, wenn die neuen Häuser stehen. Wann das neue Quartier fertig sein wird, das ist noch nicht klar. Fest steht, dass bevor das erste Haus abgerissen wird, erst einmal ein neues Haus gebaut wird. Auf eine unverbaute Freifläche in dem Quartier. Dort wird Platz für neun Wohnungen sein.
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Der Bauverein will den bisherigen Mietern als erstes die Gelegenheit geben, sich dort Wohnraum zu sichern. Der Bau wird öffentlich gefördert, aktuell würde die Kaltmiete bei 5,90 Euro pro Quadratmeter liegen. Da Anfang 2023 die Förderbestimmungen neu festgelegt werden, könne zu diesem Zeitpunkt nicht genau gesagt werden, wie hoch die Miete dann tatsächlich sein wird, erklärt Bremer. Doch das Ziel von öffentlich gefördertem Wohnraum ist immer bezahlbare Mieten zu erhalten.
Hilfe für Mieter
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Im zweiten Quartal 2023 soll der Bauantrag für das Mietshaus eingereicht werden, der Baubeginn könnte dann noch Ende 2023 sein. Wenn alles gut geht und das Wetter mitspielt. Ende 2024 wäre der Neubau bezugsfertig. Der Vorstand des Bauvereins weiß, dass die neun Wohnungen den Bedarf nicht decken, aber es sei ein Anfang für einen sozialverträglichen Übergang. Erst danach geht es mit dem Bau weiter. Wie das neue Quartier am Ostlandweg aussehen wird, wie der Wohnungsmix aussehen wird und wann es fertig ist, an diesen Plänen wird derzeit gearbeitet. „Wir wollen Freiflächen, einen Quartiersplatz und ausreichend Stellplätze schaffen“, erklärt Volker Bremer. Trotzdem solle das Quartier weitestgehend autofrei bleiben.
Schon lange sei darüber nachgedacht worden, wie mit dem Ostlandweg umgegangen werden kann. „Das Ergebnis ist, dass die Anforderungen an zukünftige Wohnformen und Objektstandards mit der vorhandenen Bausubstanz im Ostlandweg nicht mehr zu realisieren sind“, teilt der Bauverein-Vorstand mit. Als die Häuser gebaut wurden, 1952, wurde schnell und kostengünstig gebaut. Das sei heute das Problem.
Extra Rufnummer
Von der Maßnahme betroffen sind die Häuser, die die Postanschrift Ostlandstraße haben. Die Mieterinnen und Mieter wurden mit einem Schreiben über die Maßnahme informiert.
Für alle Mieter gibt es am Mittwoch, 1. Februar, ab 18 Uhr in der Aula der Grundschule Vogelsang, Am Schultenhof 1, eine Infoveranstaltung.
Außerdem gibt es eine extra Telefonnummer für alle betroffenen Mieter. Abteilungsleiter Jens Tösmann ist immer Mittwoch von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr unter 02332/9158-36 zu erreichen.
Für die betroffenen Mieter ist eine eigene Rufnummer eingerichtet worden. Dort können sie Fragen loswerden und über ihre persönliche Situation reden. Außerdem wird es am Mittwoch, 1. Februar, eine Infoveranstaltung in der Aula der Grundschule Vogelsang geben. „Wir werden den Mietern für alle Dinge, die im Zusammenhang mit dieser Maßnahme stehen, unterstützend zur Seite stehen“, versprechen die Bauverein-Vorstände und hoffen auf Verständnis für diese schwere Entscheidung.