Gevelsberg. Der Radweg „Unter dem Karst“, der Schwelm und Gevelsberg verbindet, wird bald fertig. Hier gibt es alle Infos und Fotos von der Strecke.
Die ersten Fotos von dem neuen Radweg werden schon begeistert im Internet gepostet, dabei ist die etwa 3 Kilometer lange Strecke, die Gevelsberg und Schwelm verbindet, noch gar nicht freigegeben. „Im November sind wir voraussichtlich mit den Arbeiten fertig“, sagt der Gevelsberger Fachbereichsleiter Björn Remer. Auch die Stadt Schwelm erklärt, dass sie Ende November, Anfang Dezember die Maßnahme abschließen könne. Das Interesse an dem Radweg „Von Ruhr zur Wupper“ ist groß, ebenso wie die Freude darüber, dass der Lückenschluss zwischen Nordbahntrasse und Ruhrtalradweg immer näher rückt.
Zum Hintergrund
Die neue Wegeverbindung wird nicht nur „Von Ruhr zur Wupper“ genannt, weil er eine wichtige Wegeverbindung schafft, sondern auch „Radweg unter dem Karst“, weil er durch eine spektakuläre Landschaft führt und faszinierende Einblicke in Gesteinsformationen bietet. Entscheidend wird aber für viele Radler sein, dass sie nahezu ohne Steigung von Gevelsberg nach Schwelm gelangen können.
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Der Radweg schließt in Gevelsberg in Höhe der S-Bahn-Haltstelle Gevelsberg West zukünftig an den Radweg von Straßen.NRW an, noch läuft dort die Bauwerksanierung. In Richtung Schwelm führt der Radweg erst einmal entlang der Gleise. Nach etwa einem Kilometer verschwenkt er in Richtung Norden und verläuft auf einem eigenen Gleisbett abseits der S-Bahnstrecke.
Geopark auf Schwelmer Gebiet
Die Besonderheiten des Radwegs sind der 140 Jahre alte und 742 Meter lange Schwelmer Tunnel, die etwa 20 Meter hohen Schluchten, unberührte Natur und der Krähenberger Bach.
Ein Großteil der Strecke gehört Garten-Landschaftsbauer Stefan Voigt, der die ehemalige Bahntrasse für den Bau des Radweges zur Verfügung gestellt hat. Auf Schwelmer Stadtgebiet hat er einen geologischen Lehrpfad für jedermann eingerichtet. Für seinen Geopark hat er auch öffentliche Mittel erhalten.
Nach weiteren 700 Metern wird der Radweg bereits auf Schwelmer Stadtgebiet durch den 130 Jahre alten Schwelmer Tunnel geführt und im Anschluss über ein Rampenbauwerk zur Haßlinghauser Straße. Von dort wird der Radfahrer auf vorhandenen Straßenabschnitten weiter in Richtung Nordbahntrasse geleitet.
Gevelsberg
Eine Hälfte der Strecke befindet sich auf Gevelsberger Stadtgebiet. Hier befindet sich die Realisierung des Rad- und Gehweges zwischen Gevelsberg und Schwelm in der finalen Bauphase. „Die Asphaltierungsarbeiten des Rad- und Gehweges wurden inzwischen abgeschlossen“, teilt die Stadt auf Nachfrage mit. „Aktuell werden die Stabgitterzäune zur im Betrieb befindlichen Bahntrasse als feste Absperrung gesetzt.“
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Dieser etwa 2 Meter hohe Übersteigschutz, der die Gleise vom Radweg trennt, ist eine Auflage der Deutschen Bahn. Außerdem müssen diese Elemente noch durch ein von der Bahn zertifiziertes Unternehmen geerdet werden. Was noch fehlt sind Leitplanken, die als Absturzsicherung gesetzt werden müssen – und zwar dort, wo asphaltierte Wegeflächen unmittelbar am Kabelkanal der Bahn abschließen. „Aufgrund des beengten Platzes ist ein Bankett an dieser Stelle nicht möglich“, erklärt Björn Remer. Anschließend daran erfolgen noch Markierungs- und Beschilderungsarbeiten. „Der Abschnitt der Stadt Gevelsberg wird voraussichtlich Mitte November fertiggestellt sein.“ Erst wenn auch die Schwelmer fertig sind, wird die Strecke für den Radverkehr freigegeben.
Schwelm
Auch die Stadt Schwelm ist zuversichtlich, die Arbeiten Ende November, Anfang Dezember abzuschließen. Tim Kunze, Bauingenieur in der Abteilung Straßenbau der Technischen Betriebe Schwelm, erklärt, dass man gut im Zeitplan vorangekommen sei. Die Trasse sei asphaltiert, die Beleuchtung im 130 Jahre alten Schwelmer Tunnel ist installiert. Die Schilder, die auf die Besonderheiten entlang der 20 Meter hohen Schluchten und besonderen Gesteinsformationen hinweisen und erläutern, sind schon entlang der Strecke montiert. Zudem ist ein Aufenthaltsbereich eingerichtet. Dort müssen nach Auskunft der Stadt noch Bänke, Fahrrad-Anlehnbügel und Mülleimer eingerichtet werden. Außerdem wird noch ein Zaun entlang der Rampe installiert, die auf die Haßlinghauser Straße führt.
„Die nächsten Wochen stehen im Zeichen der Hangsicherung“, so die Auskunft der Stadt. Wenn der Baustellenverkehr abgeschlossen sein wird, kann final der Einmündungsbereich des Radweges an der Haßlinghauser Straße barrierefrei gestaltet werden. Dort wird es auch zwei der üblichen rot-weißen Sperrgitter geben, damit der Radverkehr sich nicht ungehindert auf die Straße fortsetzt.
Lange wird es also nicht mehr dauern, bis die ersten Radler auf der Strecke unterwegs sein werden.