Schwelm. Sabotage an Autos der Kripo in Schwelm: Unbekannte zerstechen mehrere Reifen. Nun ermittelt der Staatsschutz gegen die unbekannten Täter.
Dummer-Jungen-Streich oder ein gezielter Angriff auf die Polizei? Genau diese Frage gilt es für die Ermittlungsbehörden nach den Vorfällen am Wochenende in Schwelm zu klären. Der Staatsschutz aus Hagen hat auf jeden Fall die Ermittlungen aufgenommen, nachdem bislang Unbekannte an vier Zivilfahrzeugen der Kriminalpolizei jeweils mindestens einen Reifen zerstochen hatten. Dabei fing die ganze Geschichte zunächst völlig unspektakulär vor mehr als einer Woche an.
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So lange die neue Polizeizentrale, die aktuell am Strückerberg in Ennepetal entsteht, noch nicht bezugsfertig ist, bleiben die Beamten, die bei der Kripo arbeiten, im Ibach-Haus beheimatet. Sie verfügen über zahlreiche Zivil-Fahrzeuge verschiedener Größe und aus unterschiedlichen Baujahren, die sie auf dem Parkplatz im Innenhof an mehreren Stellen parken sowie an der Einfahrt, die neben dem Eingang des Leo-Theaters herführt. Ein großes Geheimnis, welche Wagen der Polizei gehören, herrscht auf dem Parkplatz, der an zwei Seiten durch Schranken abgesperrt ist, nicht. Denn: Einige der Autos tragen NRW-Kennzeichen, wie sie auch an den Streifenwagen zu finden sind, über allen Parkplätzen hängen Schilder mit der Aufschrift KPB EN. Das steht für Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr.
Erster Fall bereits eine Woche her
Vor einer Woche hatte plötzlich ein Opel Corsa einen Platten. Zunächst dachten sich die Beamten nichts dabei, auf den ersten Blick ist auch nicht zu erkennen gewesen, dass dort möglicherweise jemand den Reifen aufgeschlitzt hat. Eine Woche zog ins Land, die Behörde montierte einen neuen Reifen, musste dies jedoch nun noch an deutlich mehr Wagen tun. Denn am Sonntag fiel plötzlich auf: Drei weitere Fahrzeuge haben jeweils mindestens einen Platten. Und diesmal ließen die Spuren auch keine Zweifel mehr: Unbekannte hatten die Reifen mit einem Messer aufgeschlitzt. Ausschließlich an den Wagen der Kriminalpolizei. Die Reifen der weiteren Wagen auf dem großen Parkplatz des Ibach-Hauses blieben unangetastet.
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„Das ist den Kollegen am Sonntag etwa gegen 14 Uhr aufgefallen, die Taten werden da aber wohl schon eine Zeit her gewesen sein“, sagt Isabell Kircher, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde auf Nachfrage der Redaktion. Anhand der Fahrtenbücher lässt sich genau rekonstruieren, wann welches Auto das letzte Mal vor der Attacke auf die Reifen bewegt worden ist. „Wir gehen von einem Zusammenhang der Taten aus“, führt Isabell Kircher aus, weshalb der Fall nun beim Staatsschutz liege, der für den hiesigen Bereich beim Polizeipräsidium in Hagen angesiedelt ist.
Gezielter Angriff auf die Polizei?
Der ist immer dann im Boot, wenn der deutsche Staat angegriffen wird oder Straftaten potenziell politisch motiviert sind. Weil bei den zerstochenen Reifen – die durchaus ein großes Risiko für die Polizisten bedeuten können, wenn dies vor Fahrtantritt nicht auffällt – durchaus ein gezielter Angriff auf die Polizei als Institution vorliegen könnte, ist nun also eben jene Abteilung mit dem Fall befasst.
Auch hier fragte die Redaktion nach: Was ist zu dem Fall bekannt? Welche Ansatzpunkte für eine politisch motivierte Tat gibt es? Werden nun besondere Überwachungsmaßnahmen des Parkplatzes folgen? Weil der Fall am Montag aber noch ganz frisch von Schwelm nach Hagen überstellt worden war, ist der Staatsschutz noch nicht sprechfähig in der Sache. „Sobald wir etwas wissen, werden wir dies mitteilen“, sagt Ramona Arnhold, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Hagen, auf Nachfrage der Redaktion. Bis der Fall geklärt ist, werden die Kriminal-Beamten in Schwelm ihre Reifen wohl auf jeden Fall etwas genauer vor dem Fahrtantritt unter die Lupe nehmen.
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