Schwelm. Die Lösung für den Parkplatz am Brunnen in Schwelm scheint gefunden: Dort sollen Filmstudios entstehen.
Ist das der Durchbruch für den Parkplatz am Brunnen, der seit vielen Jahren keinen wirklichen Nutzen erfüllt und das bei einer vergleichsweise großen Fläche in einer Stadt mit Platzproblemen? Die Schwelmer Produktionsfirma Fabula Film wird dort mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Zustimmung des Stadtrats erhalten, dort ihre Zentrale zu errichten. Eine Topadresse in der nationalen Branche, die bislang in Schwelm kaum jemand auf dem Schirm hatte, obwohl es sich um ein Schwelmer Unternehmen dreht.
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Schon lange steht die Nutzung des Parkplatzes, der neben den Gästen von Rufes am Brunnen oder beim Heimatfest vor allem von einigen dafür genutzt wird, ihre Schrottwagen dort zu illegal zu entsorgen, in der Diskussion. Immer wieder kamen unterschiedliche Ideen für Gewerbe auf. Mehrere kleine Betriebe, ein großer – alles zerschlug sich dann doch noch.
50 Meter langer Baukörper
Mit Fabula Film sieht dies nun anders aus. „In den Jahren 2016 und 2019 erfolgte jeweils die Auslobung der Fläche zum Verkauf unter Einholung der notwendigen Gremienbeschlüsse. Es kam jedoch aus keiner der Auslobungen ein Kaufvertrag zustande“, teilt die Stadt Schwelm mit und fährt in ihrer Vorlage, über die die Mitglieder des Stadtrats am Donnerstag, 22. September, zu befinden haben, fort: „Die Fabula Film GmbH möchte nunmehr die Fläche abzüglich der vorhandenen Zufahrt erwerben und dort ein Filmstudio und private Parkplätze errichten.“
6750 Quadratmeter hat die Gesamtfläche, die im Flächennutzungsplan als Mischgebiet vermerkt und als Altlastenstandort einer ehemaligen Deponie ausgewiesen ist. „Die Fläche wird seitens der Stadt Schwelm nicht als Parkplatz benötigt, weil auf dem Parkstreifen an der unmittelbar angrenzenden Berliner Straße, auch bei Großveranstaltungen, ausreichend Restkapazitäten zur Verfügung stehen“, teilt Bürgermeister Stephan Langhard in der Vorlage mit. Zudem soll im Kaufvertrag mit Lars Faust, dem Schwelmer Fabula-Inhaber, vereinbart werden, dass der sein Projekt binnen 48 Monate nach dem Kauf fertig gestellt haben muss.
„Auto Mobil“ und „Autodoktoren“
Lars Faust hatte sein Vorhaben und seine Firma bereits im April im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung vorgestellt und sowohl bei der Verwaltung als auch fraktionsübergreifend bei den Politikern mächtig Eindruck hinterlassen. Er will dort einen Baukörper zur Hauptstraße errichten, der 50 Meter breit, 21 Meter tief und acht Meter hoch ist. Der Eingang soll sich auf der von der Straße abgewandten Seite befinden, ebenso zahlreiche Parkplätze.
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Die Filmproduktions- und Software-Firma produziert unter anderem für VOX die Sendungen „Auto Mobil“ und „Die Autodoktoren“. Allein auf Youtube erzielen Deutschlands bekannteste Werkstatt-Influencer 4,5 Millionen Aufrufe pro Monat. Zu den Kunden bei den Imagefilmen zählen Schwergewichte wie Evonik, Dekra, Vilsa oder ZF. Im Bereich Software ist Daimler der wohl prominenteste Kunde der Schwelmer Produktionsfirma, die bald ein neues Heim haben wird.
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