Gevelsberg. Rund um die Liebfrauenkirche in Gevelsberg wird sich vieles verändern: Das sind die konkreten Pläne.
Rund um die Liebfrauenkirche wird sich vieles verändern. Das hat die katholische Gemeinde in Gevelsberg schon vor Jahren entschieden, auch, dass die Gemeinde die Kirche an der Hagener Straße aufgeben wird. Jetzt sind aus den Ideen konkrete Pläne geworden.
Der Investor
Das Gelände, das überbaut wird, umfasst etwa 3500 Quadratmeter. Investor Thomas Freriks plant den Kirchenturm zu erhalten, im Bereich des Kirchenschiffs Wohnungen zu bauen, einen vierzügigen Kindergarten und darüber drei Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung zu errichten. Und auch Räume für die Liebfrauengemeinde sind geplant. Sowohl die Kleiderkammer und die Pilgerwohnung als auch die Bücherei sollen erhalten bleiben, jedoch in neuen Räumlichkeiten. Dort soll zudem Platz für Veranstaltungen sein. Außerdem wird es eine kleine Kapelle geben, sowie weiträumige Spielflächen für den Kindergarten. Der markante Kirchturm soll erhalten bleiben, ebenso wie der Name Liebfrauen in dem neuen Komplex.
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„Das Ziel ist, den Kauf abzuwickeln und parallel die Planung weiter voran zu treiben“, erklärt der Investor das weitere Vorgehen. Im Sommer 2023 könnte es mit der Maßnahme losgehen. Bis dahin sollen alle Räume weiter von der Liebfrauengemeinde genutzt werden können, auch Gottesdienste finden hier noch statt. Zu den Kosten äußerte er sich nicht. „Ich weiß es einfach nicht, was unterm Strich herauskommt, zu schwierig und unberechenbar ist die Situation“, erklärt er.
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Der angepeilte Fertigstellungstermin ist der 1. August 2025. „Zu diesem Zeitpunkt muss der neue Kindergarten an den Start gehen, weil die bisherige Kita der Gemeinde an der Märkischen Straße zu diesem Zeitpunkt aufgegeben werden soll“, erklärt Ekkehard Meinecke, Projektplaner der Evangelischen Stiftung Volmarstein.
Der Betreiber
Der Betrieb der neuen Kita soll sich nahtlos an den der alten anschließen. Träger wird aber nicht mehr der Kita Zweckverband des Bistums Essen sein, sondern die Evangelische Stiftung Volmarstein. Statt zwei Zügen, wird es vier geben – mit Platz für 75 Kinder. „Es wird eine Betriebsübernahme“, erklärt Ekkehard Meinecke, auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können bleiben, wenn sie möchten. Für die Eltern und Kinder soll sich nichts ändern. Es ist nicht die erste Kita in Gevelsberg, die die Stiftung eröffnen wird. Bereits vor drei Jahren ging die Kita Blauer Planet in Gevelsberg an den Start.
Kita seit 1964
Seit 1964 existiert der Kindergarten Liebfrauen an der Märkischen Straße.
In Gevelsberg besteht die Gemeinde St. Engelbert mit den Gotteshäusern St. Engelbert und Liebfrauen. Zur Gemeinde gehören zwei Kindertagesstätten und eine große Bandbreite an Gruppen und Verbänden.
Die Gemeinde ist Träger des Friedhofs Lindengraben. Die italienische Gemeinde hat ihren Sitz in der Schulstraße, ihre Gottesdienste feiert sie sonntags in Liebfrauen. In der Liebfrauenkirche finden samstags und sonntags Gottesdienste statt.
Die drei Wohngemeinschaften werden 24 Plätze haben, auch hier wird die Evangelische Stiftung verantwortlich sein. Das Wohnheim befinden über der Kita, die im Erdgeschoss angelegt werden soll.
Stadt Gevelsberg
Bürgermeister Claus Jacobi macht deutlich, dass er es gut findet, dass es rund um Liebfrauen weiterhin einen sozialen Ankerpunkt und einen Ort der Begebung geben wird. Das sei auch wichtig mit Blick auf die Identität des Bereichs. Manuel Ashauer vom Jugendamt freut sich, dass die Kitakapazitäten ausgeweitet werden. „Die Versorgungssituation mit Kitaplätzen in der Stadt wird nicht nur quantitativ verbessert, sondern es können auch flexiblere und ortsnahe Bedarfe erfüllt werden können.“
Die katholische Gemeinde
Der Prozess für die Umstrukturierung wurde schon vor langer Zeit begonnen. „Wir haben fünf Jahre lang sehr gerungen“, erklärt Propst Norbert Dudek. Natürlich sei in der Gemeinde eine Traurigkeit, dass ein Kirchenstandort aufgegeben wird. „Aber es wurde die beste Lösung gefunden, die möglich war.“ Auch Matthias Wittwer vom Kirchenvorstand ist froh, dass einige Angebote vor Ort erhalten bleiben und auch eine Kapelle errichtet wird. Er macht aber auch deutlich: Dieser Einschnitt sei wichtig gewesen, „um die Gemeinde lebensfähig zu halten, auch über das Jahre 2030“, erklärt Wittwer. Die Zahl der Gemeindemitglieder sinkt, auch der Personalschlüssel für Pastoren. Zukünftig würde sich die Gemeinde mehr bei St. Engelbert konzentrieren. Man müsse auf die Entwicklung reagieren. Wie 1954 als die Liebfrauenkirche gebaut wurde, weil St. Engelbert viel zu klein für alle geworden war. Wittwer freut sich, dass auch zukünftig der Kindergarten nah an der Kirche sei, und dass die Trägerschaft weiterhin christlich geprägt ist. Und ganz wird die Liebfrauenkirche ja nicht verschwinden.