Redakteurin Carmen Thomaschewski äußert sich zur Entscheidung des Schulausschusses.
Es sollte der Gesamtmasterplan Schulen beschlossen werden, das ist nicht passiert. Und das ist auch gut so. Sonst wäre das den Ennepetalerinnen und Ennepetalern teuer zu stehen gekommen. Entscheidungen wurden in der Schulausschusssitzung dennoch getroffen: Diese sind richtig und ohne Alternative.
Auch wenn es nicht der angekündigte große Wurf wurde, diese politische Sitzung ist wegweisend. Aus mehreren Gründen. Sie setzte den Startschuss für die Umgestaltung der Schullandschaft. Sie setzte Prioritäten und die Diskussion machte deutlich, dass der Masterplan weiter überarbeitet werden muss. Die Frage, wie es mit der Grundschule Wassermaus weiter geht, muss dringend geklärt werden.
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Natürlich ist die Not an allen Schulen groß, auch hier platzen die Gebäude aus den Nähten. Die Forderungen der anderen Schulen ebenfalls mehr Platz zu bekommen, sind berechtigt: Doch jetzt geht es darum, Prioritäten zu setzen, Kompromisse zu finden. Das zu machen, was möglich und absolut nötig ist. Es ist richtig, weitere Entscheidungen zu vertagen. Wer weiß, wie sich die Schullandschaft und die Schülerzahlen weiter entwickeln. Wer weiß, wie hoch die Baukosten noch steigen, Inflation, Zinsen, und wie sehr der Haushalt noch belastet wird. Wenn alle den Gürtel enger schnallen müssen, kann die Politik nicht ein Konzept beschließen, das fast 200 Millionen Euro kostet und sich mindestens über zehn Jahre erstreckt. Wir haben erlebt, wie schnell sich die Welt ändern kann.
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Bildung ist ein hohes Gut und Investitionen sind notwendig: Dennoch geht es um Investitionskosten in Höhe von 121 Millionen Euro, die auf die Stadt zukommen. Das ist extrem viel. Jetzt sind die Politikerinnen und Politiker gefordert und in der Pflicht, auch weitere Sparpotenziale zu finden. Eine Grundsteuererhöhung muss das allerletzte Mittel sein.