Schwelm. Seit Wochen halten sich die Gerüchte, dass in die Altdeutschen Bierstuben in Schwelm ein Bordell eingezogen ist. Das ist dran an den Gerüchten.

Monate lang standen das Gebäude, in dem das Hotel-Restaurant Altdeutsche Bierstuben einmal war, im Internet auf diversen Plattformen zum Verkauf. Ivan und Jasna Miletic hatten ihren Betrieb Ende Mai aufgegeben und offenbar Käufer für das Gebäude gefunden, das nun nicht mehr als Hotel genutzt wird. Gerüchte, die durch Schwelm ziehen, wonach sich dort ein Rotlicht-Betrieb angesiedelt haben soll, entsprechen allerdings nicht den Tatsachen.

An Flüchtlinge vermietet

Es war der 29. Mai, als das Wirtepaar den Zapfhahn endgültig hochdrehte und mehr als 100 Jahre Hotel- und Gaststätten-Tradition in dem Gebäude beendete. „Unsere beiden Kinder Nikolina und Daniel wollten das Geschäft nicht übernehmen und wir wollen nicht arbeiten, bis wir 90 sind“, sagte Ivan Miletic zu dem Grund, weshalb das Paar den Gastro- und Hotelbetrieb aufgab, nachdem sich die Suche nach einem Nachfolger als erfolglos darstellte.

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Seit einiger Zeit herrscht nun wieder Betrieb in dem Gebäude. Die Firmenschilder sind samt und sonders abmontiert, von außen deutet immer weniger auf ein Hotel hin, und auch im Innern waren die Handwerker fleißig. Parallel macht in Schwelm das Gerücht die Runde, in dem ehemaligen Hotel habe nun ein Bordellbetrieb eröffnet, die neuen Besitzer würden die ehemaligen Hotelzimmer an Prostituierte vermieten, die dort ihren Diensten nachgehen.

Die Recherchen dieser Zeitung ergaben: Das stimmt nicht. Ein russisch-ukrainisches Konsortium hat das Gebäude gekauft. „Es hat einen Bauantrag bei der Stadt Schwelm gegeben, der musste auch gestellt werden, weil sich die Nutzung des Hotels geändert hat“, sagt Heike Rudolph, Pressesprecherin der Stadtverwaltung. So sind die einzelnen Hotelzimmer umgebaut worden und beispielsweise um Küchenzeilen erweitert worden. Sie haben nun einen Apartment-Charakter.

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„In den Apartments sind ukrainische Flüchtlinge untergebracht“, sagt Heike Rudolph. Dabei handele es sich um Familien mit Kindern und dies sei auch von der Stadt Schwelm überprüft worden. Anzeichen auf einen Bordell-Betrieb habe die Stadt Schwelm nicht, und auch Sonja Wever, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde, widerspricht diesen Gerüchten, die sich seit Wochen hartnäckig halten.

Kinder kommen nach Hause

Vor Ort bestätigt sich dies ebenso. Kinder kommen gerade aus der Schule, als die Redaktion an dem Gebäude an der Bahnhofstraße ist. Frische Blumen schmücken die Kästen im Erdgeschoss, im Biergarten steht Spielzeug. Auf Klingeln reagiert niemand und nichts deutet auf einen Betrieb aus dem Rotlicht-Milieu hin.

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