Redakteurin Sophie Beckmann ist der Meinung, dass die aktuelle Lage auch als Ansporn dienen sollte.
Wenn Bürgermeister Stephan Langhard die Menschen auf einen harten Winter einschwört und gar nicht erst den Versuch unternimmt, miese Perspektiven schönzureden, weichzuspülen, zu relativieren und eine längst bröckelnde Fassade aufrecht zu erhalten, verdient das in einem gewissen Maß Anerkennung. Denn so selbstverständlich das auch klingen mag, dass diejenigen, die an entscheidenden Stellen Verantwortung für Bürger tragen, auch ehrlich zu diesen sind, so selbstverständlich ist das in der Realität noch lange nicht.
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Doch zur Wahrheit gehört genauso: Stephan Langhard ist an entscheidender Stelle dafür verantwortlich, den harten Winter in den öffentlichen Gebäuden so erträglich wie möglich zu gestalten. Und ebenso liegt es in seiner Verantwortung, dass die Verwaltung im Zusammenspiel mit der Politik so weit wie möglich lokale Lösungen erdenkt, damit derartig düstere Prognosen nicht zur Regel werden. Ein Teil des Problems liegt nämlich auch im Schwelmer Investitionsstau begründet. Aktuell befindet sich kein städtisches Gebäude auf dem aktuellen Stand der energetischen Technik, die Verbräuche sind entsprechend extrem.
Die Ankündigung von Stephan Langhard sollte daher nicht als Entschuldigung, sondern als Ansporn dienen.