Unsere Redakteurin Sophie Beckmann findet, dass die Sexismus-Debatte überzogen ist.

Ballermann-Hits gibt es schon eine gefühlte Ewigkeit. Von „Geh’ mal Bier holen, du wirst schon wieder hässlich, ein, zwei Bier und du bist wieder schön“ über „Ich will 10 nackte Friseusen. Mit richtig feuchten Haaren“ bis hin zu dem bekannten deutschen Lied „Skandal um Rosi“. Nun ist es eher ein Skandal um Layla, denn die Hauptfigur in dem Song „Layla“ ist eine schönere, jüngere und geilere Puffmutter. Das sind bestimmt keine beispielhaften und von Moral geprägten Zeilen, doch ein Verbot für diesen Song? Nun wird es wirklich lächerlich. Wenn es um Sexismus und Frauenfeindlichkeit geht, dann dürfte man bald keine Diskothek mehr betreten. Von Deutsch-Rap wie dem bekannten „Arschf*cksong“ von Sänger Sido bis über amerikanischen Hip-Hop vom Künstler Tyga, in dessen Songs Beleidigungen über Frauen und sexistische Aussagen 90 Prozent des Liedes ausmachen. Die Geschichte der Lieder wie auch der am Ballermann geht bis in die 90er zurück. Und jetzt wird aus einem Song wieder ein Problem gemacht? Natürlich kann man seine Meinung haben, das ist auch wichtig. Doch sollte man sich in der aktuellen Situation mal fragen, ob man seine Meinung nicht einfach für sich behalten kann, statt sie jedem aufzuzwingen und insbesondere denen, die sie nicht teilen, noch ein schlechtes Gewissen macht. Wer ernsthaft Probleme und Diskussionen sucht, der wird sie immer finden, das heißt aber nicht, dass dieses Problem ernsthaft existiert. Daher die einzig richtige Entscheidung der Stadt: Appellieren an die Bürger, doch im Endeffekt liegt die Entscheidung bei jedem selbst.

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